Ex-Premier Liz Truss fordert Verbot von Transitionen an Schulen
Damit könnten trans Schüler*innen Namen und Uniform nicht mehr anpassen
Liz Truss fordert vom britischen Premierminister Rishi Sunak Massnahmen, um Transitionen von Kindern an Schulen zu verhindern. Dieser hat offenbar vorerst nicht vor, ein neues Gesetz zu verabschieden.
Wie schon andere Politiker*innen der britischen Rechten fordert nun auch Liz Truss vehement ein Verbot von sozialen Transitionen an Schulen. Die gescheiterte Premierministerin verlangte am gestrigen Montag im Gespräch mit The Times von ihrem Nachfolger Rishi Sunak entsprechende Massnahmen.
Teil des nächsten Wahlprogramms? Die ehemalige Gleichstellungsministerin sagte, es sei «nicht neutral», wenn man Schüler*innen erlaube, andere Namen, Pronomen und Uniformen zu benutzen. Diese Rechte will Truss den Schulkindern mit einem Verbot entziehen.
Premier Rishi Sunak hat aber offenbar nicht vor, ein entsprechendes Gesetz in die Wege zu leiten – jedenfalls nicht sofort. Die Daily Mail vermutet, das Verbot könnte vor den nächsten Parlamentswahlen als Verpflichtung in das «Wahlmanifest» der Konservativen aufgenommen werden.
Verspätung bei Leitlinien Zunächst aber dürfte die Regierung die langerwarteten Leitlinien für Schulen zum Thema trans Schüler*innen veröffentlichen. Gemäss Daily Mail werden diese eine «wachsame Wartezeit» für trans Kinder vorschlagen und die Lehrpersonen anweisen, vorsichtig zu handeln. Und sie wird vorschreiben, dass die Eltern konsultiert werden.
Auch Liz Truss begrüsst die Forderung nach der Veröffentlichung des Leitfadens und fügt hinzu, dass eine soziale Transition nicht offiziell unterstützt werden sollte, bevor die betreffende Person erwachsen sei und «die volle Entscheidungsfähigkeit» besitze. Die Verspätung bei den Leitlinien würde die Schulen im Unklaren lassen und die Verbreitung von Fehlinformationen begünstigen.
Truss widerspricht zudem der Generalstaatsanwältin Victoria Prentis, die zum Schluss kam, dass ein vollständiges Verbot der Transition gegen das Gleichstellungsgesetz von 2010 verstossen würde.
Während man im Vereinigten Königreich noch zögert, schockiert gerade ein Wust an neuen transphoben Gesetzen die Community in den Vereinigten Staaten: In Texas etwa wird neuerdings trans Jugendlichen die medizinische Unterstützung bei einer Geschlechtsangleichung untersagt (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
Auch Kanzler Merz gegen Pride-Flagge auf Reichstag: «Kein Zirkuszelt!»
Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich hinter den Kurs von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zum Christopher Street Day (CSD) gestellt. Mit einem sonderbaren Vergleich.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Angriff am Geldautomaten: Schwules Paar verletzt
Während die Community im Berliner Regenbogenkiez gegen Gewalt und Hass demonstrierte, kam es in Neukölln offenbar zu einem weiteren queerfeindlichen Angriff.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Schwul
News
Pride
CSDs angefeindet und bedroht: Neidfaktor und Sündenböcke
Anfeindungen, abspringende Sponsoren, Angst vor Gewalt: In Köln steht Deutschlands grösster CSD bevor, doch die Stimmung ist angespannt. Queere Menschen müssen wieder mehr um ihre Sicherheit bangen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Gegen queerfeindliche Gewalt: Kundgebung nach Hass-Attacke
Im Regenbogenkiez fand am Montag Abend eine Kundgebung gegen Gewalt und Hass statt. Von 250 Teilnehmenden ist die Rede.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News