Europarat: «Blosse Existenz von LGBTIQ oft noch tabu»

Ein Expertengremium des Europarats hat Diskriminierungserfahrungen untersucht

Symbolfoto: Djim Loic / Unsplash
Symbolfoto: Djim Loic / Unsplash

Sinti und Roma werden nach Ansicht eines Expertengremiums des Europarats immer noch deutlich diskriminiert, ebenso LGBTIQ.

«Die Roma werden in den Medien weiterhin negativ dargestellt, die schulische Segregation von Roma-Kindern ist nach wie vor ein Thema, ihre Wohnverhältnisse sind in vielen europäischen Ländern nach wie vor sehr schlecht und es wird nicht genug getan, um die Situation zu verbessern», heisst es in einem Bericht der Anti-Diskriminierungs-Kommission des Europarats, der am Donnerstag in Strassburg vorgestellt wurde.

Zwar gebe es einige Fortschritte bei der Entschädigung von Sinti und Roma für das Unrecht, das sie in der Vergangenheit erleiden mussten. Rassistisch motivierte Übergriffe der Polizei gegen Roma seien jedoch nach wie vor ein Problem.

«In Europa muss viel mehr getan werden» Ebenfalls untersucht wurde die Situation von LGBTIQ. Sie werden nach Ansicht des Gremiums in Europa sehr unterschiedlich behandelt. Positiv sei, dass einige Länder gleichgeschlechtlichen Paaren etwa die Adoption von Kindern oder eine eingetragene Partnerschaft ermöglichten.

Gleichzeitig gebe es mehrere europäische Länder, in denen die blosse Existenz beispielsweise von Homosexuellen oder trans Personen als Tabu angesehen werde (MANNSCHAFT berichtete). In Europa müsse viel mehr getan werden, um Diskriminierung, Hassreden und Gewalt gegen diese Menschen zu verhindern.

Der Europarat wurde 1949 zum Schutz von Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaat in Europa gegründet. Er ist von der Europäischen Union unabhängig. Ihm gehören auch deutlich mehr Länder an als der EU – fast alle europäischen Staaten.

Es dauerte, bis er zu sich stehen konnte: Rom. Schwul. Glücklich. Gianni Jovanovics Lebensgeschichte ist von Zwangsheirat, Homophobie und offenem Rassismus geprägt. Kürzlich hat er ein Buch über sich geschrieben (MANNSCHAFT berichtete).

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