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EU-Arzneimittelbehörde: Affenpocken-Impfstoff effizienter nutzen!

Damit verbunden ist allerdings ein höheres Risiko für lokale Reaktionen

Affenpocken-Impfung
Eine Spritze mit dem Impfstoff gegen Affenpocken wird vorbereitet (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat eine Empfehlung für einen effizienteren Einsatz des Affenpocken-Impfstoffs Imvanex veröffentlicht.

Demnach reicht ein Fünftel der herkömmlichen Dosis, wenn das Präparat nicht subkutan – also unter die Haut – gespritzt wird, sondern in die Haut. Dies könne helfen, den derzeit sehr begrenzten Vorrat des Präparats besser zu nutzen.

Als Beleg verweist die Behörde mit Sitz in Amsterdam auf eine Studie aus dem Jahr 2015 an etwa 500 Teilnehmer*innen, denen das Präparat entweder unter oder aber in die Haut injiziert wurde.

«Personen, die den Impfstoff intradermal erhielten, bekamen ein Fünftel (0,1 ml) der subkutanen Dosis (0,5 ml), wiesen aber ähnliche Antikörperwerte auf wie jene, die die höhere subkutane Dosis erhielten», teilte die EMA am Freitag mit. (MANNSCHAFT berichtete, dass das Fetisch-Treffen Folsom Europe Anfang September trotz Affenpocken-Gefahr mit vollem Sexparty-Rahmenprogramm durchgeführt werden soll.)


Höheres Risiko für lokale Reaktionen
Bei einer intradermalen Verabreichung bestehe allerdings ein höheres Risiko für lokale Reaktionen wie Rötungen, Verdickungen oder Verfärbungen der Haut. Nur medizinisches Fachpersonal, das Erfahrung mit dieser Art der Injektion habe, sollte den Impfstoff auf diese Weise verabreichen.


Affenpocken-Infizierte berichten nach der Krankheit über ihre Symptome und Stigmatisierung:  «Meine Unterhose war voll mit Blut» (mehr).


EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides bezeichnete die Empfehlung als äusserst wichtig. «Dadurch wird ein besserer Zugang zur Impfung für gefährdete Bürger*innen und Beschäftigte im Gesundheitswesen gewährleistet.»


Die EU-Kommission hatte Imvanex Ende Juli gegen Affenpocken zugelassen und war damit einer EMA-Empfehlung gefolgt.

Eine Impfung gegen Affenpocken empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland für bestimmte Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten. Ein erhöhtes Infektionsrisiko sieht sie vor allem bei Männern, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben.

MANNSCHAFT über die Warnung der WHO vor Impfdurchbrüchen: Eine Affenpocken-Impfung sei kein Allheilmittel.


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