«Elska»: Aktfotos aus Lwiw zeigen schwules Leben in Ruinen
Die Bilder und Geschichten geben einen intimen Eindruck von der Lage vor Ort
Das queere Foto-Zine «Elska» von Fotograf und Herausgeber Liam Campbell widmet sich in einer Sonderausgabe abermals der Ukraine.
Wir erinnern uns: Die allererste Ausgabe von «Elska» entstand 2015 in der 730‘000 Einwohner*innenstadt Lwiw im Westen der Ukraine. Angesichts des aktuellen russischen Angriffskriegs kehrte Liam Campbell in die Stadt zurück.
Im neue Heft zeigt er mehr als ein Dutzend schwuler Männer aus Lwiw in intimen, aber auch sehr authentischen Posen. Einige Porträts stammen vom Shooting vor acht Jahren, andere entstanden erst nach dem Einmarsch Russlands. Einige der Männermodelle von 2015 hätten das Land inzwischen verlassen, erfahren wir.
Nach Beginn des Krieges am 24. Februar 2022 habe es eine grosse Nachfrage nach einer Neuauflage der ersten «Elska»-Ausgabe gegeben, erklärt Campbell. Aber er sei sich nicht sichergewesen, ob eine Publikation, in der es primär darum ging, schöne Männerkörper zu zeigen, in der aktuellen Situation angemessen sei, so Campbell in einem Interview.
Deshalb fragte er bei seinen früheren Models nach, ob sie nochmals für ihn posieren würden. Viele wollten explizit die ihre heutige Lage fotografisch dokumentieren und die schwierige Situation in der Ukraine thematisieren (MANNSCHAFT berichtete).
Die Bilder sind entsprechend kombiniert mit Statements der Männer. So erzählt beispielsweise ein gewisser Mykola vom Einschlag russischer Raketen, ein anderer namens Taras berichtet von einer emotionalen Busfahrt mit einem Soldaten. Ein weiteres Modell namens Maksym fängt seine Wut über Putins Angriffskrieg in einem Gedicht ein.
Die neue «Lwiw-Ausgabe» umfasst 196 Seiten und kostet 20 US-Dollar. Man kann sie über die Homepage von «Elska» bestellen, auch als E-Zine für 14 Dollar.
In einer früheren Ausgabe widmete sich «Elska» u.a. der Frage, wie durchschnittliche schwule Griechen aussehen (MANNSCHAFT berichtete).
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