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Eine Nacht mit … Amandla Stenberg

Die US-Amerikanerin wirkt u.a. in «Dear Evan Hansen» mit

Amandla Stenberg
Amandla Stenberg (Bild: Wikimedia Commons, Gage Skidmore)

Amandla Stenberg, Jahrgang 1998, startete schon mit vier Jahren als Model und mit 12 als Schauspielerin. Heute gilt die nicht-binäre lesbische Amerikanerin als eins der grössten Talente ihrer Generation.

Schon als Vierjährige stand Amandla Stenberg, 1998 als Kind einer US-amerikanischen Mutter und eines dänischen Vaters in Los Angeles geboren, für Werbefotos vor der Kamera. Die erste Filmrolle folgte acht Jahre später, inzwischen gilt Stenberg, die sich als lesbisch und nicht-binär beschreibt, aber neben they/them auch die weiblichen Pronomen verwendet, als eine der spannendsten und talentiertesten Schauspieler*innen ihrer Generation. Hier eine Reihe ihrer Filme und Serien, mit denen sich problemlos die Nacht zum Tag machen lässt.

#The Hate U Give
Spannende Rollen hatte Amandla Stenberg schon als Teenager übernommen, sei es in ihrem Debütfilm «Colombiana» mit Zoe Saladana in der Hauptrolle oder an der Seite von Jennifer Lawrence in «Die Tribute von Panem». Mit Beyoncé kollaborierte sie überdies an deren Visual Album «Lemonade».

Doch als wirklich bemerkenswerte Schauspielerin tat sich die Kalifornierin erstmals im Alter von 20 Jahren mit der Romanverfilmung «The Hate U Give» hervor, die auf überzeugende Weise High School-Soap mit Familiendrama und den Themen der Black-Lives-Matter-Bewegung verknüpft.


Ein starker und wichtiger Film, der auch fünf Jahre später noch funktioniert – und schon damals die Weitsicht hatte, auf Nebendarsteller*innen wie K.J. Apa («Riverdale») oder Dominique Fishback («Swarm») zu setzen.
Zu sehen: bei Disney+ und weiteren

#Dear Evan Hansen
Dass die Kino-Verfilmung des Broadway-Erfolges «Dear Evan Hansen» – trotz oder gerade wegen der Besetzung Ben Platts in der Hauptrolle – eher als misslungen gilt, lässt sich kaum bestreiten. Stenberg in der eigens für den Film ausgebauten Rolle der Schülerin Alana kommt dabei allerdings keine Schuld zu. Im Gegenteil: Der von ihr mit-komponierte neue Song «The Anonymous Ones» ist durchaus ein Höhepunkt dieses Musicals, in dem immerhin auch Julianne Moore und Amy Adams mit von der Partie sind.
Zu sehen: bei Sky, Wow und weiteren

#Bodies. Bodies. Bodies
Der Titel deutet es an: in diesem 2022 im Kino eher untergegangenen Horrorthriller (der mit ordentlich Humor daherkommt) geht es um Sex und Leichen gleichermassen. Eine Gruppe junger Leute verbringt Zeit in einem schicken Anwesen, während draussen ein Sturm tobt, irgendwann der Strom ausfällt und einer von ihnen mit aufgeschlitzter Kehle vor der Tür liegt.


Als Abhandlung über die Gen Z schürft der Film der holländischen Regisseurin Halina Reijn, der auf einer Geschichte von Kristen Roupenian basiert, nicht allzu tief. Aber Spass macht er allemal, nicht nur dank Stenberg in einer explizit queeren Rolle, sondern auch dank des restlichen Ensembles, zu dem unter anderem Rachell Sennott («Shiva Baby»), Lee Pace und Myha‘la Herrold («Industry») gehören.
Zu sehen: überall wo man Filme digital leihen und kaufen kann

#The Eddy
Inmitten des ersten Corona-Lockdowns ging diese Netflix-Miniserie ein wenig unter, völlig unverdient. Die Geschichte rund um einen vom Amerikaner Elliott geführten Jazz-Club in Paris ist sicherlich nicht die aufregendste. Aber die acht Episoden strotzen nicht nur so vor guter Musik, sondern auch vor hochtalentierten Beteiligten.


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Die Hauptrolle spielt «Moonlight»-Star André Holland, Stenberg seine Tochter, ausserdem gehören unter andere, Tahar Rahim, seine Ehefrau Leila Bekhti, Oscar-Gewinner Damien Chazelle («La La Land») und der schwule Produzent Alan Poul («Six Feet Under») zum Team.
Zu sehen: bei Netflix und weiteren

#Du neben mir (Everything, Everything)
Zugegeben: so richtig genial ist diese von Stella Meghie inszenierte Teenie-Romanze nicht wirklich. Als echte Höhepunkte des Stenberg’schen Oeuvres sollte hier eigentlich lieber ihr Auftritt als Jurorin in der 15. Staffel von «RuPaul’s Drag Race» erwähnt werden, die allerdings gerade erst in den USA ausgestrahlt wurde. Und demnächst stehen mit dem Werwolf-Film «My Animal» sowie der «Star Wars»-Serie «The Acolyte» der lesbischen Regisseurin Leslye Headland («Russian Doll») einige neue, spannende Projekte an. Bis dahin vertreibt diese heterosexuelle Liebesgeschichte mit «Love, Simon»-Star Nick Robinson allemal die Zeit.
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