Das Komitee «Ehe für alle» ruft zur Demo in Bern
Olga Baranova übernimmt das Amt der Kampagnenleiterin
Das Komitee «Ehe für alle» mahnt an die hängige Abstimmung und ruft am 23. September zur Demo vor dem Bundeshaus in Bern. Eine Anmeldung sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sind obligatorisch.
Im August gab die Rechtskommission des Nationalrats eine weitere Verschiebung der Ehe für alle bekannt (MANNSCHAFT berichtete). Seit der Einreichung der parlamentarischen Initiative durch Nationalrätin Kathrin Bertschy (GLP) sind nun über sechseinhalb Jahre verstrichen. «Wir haben genug gewartet!», schreibt das Komitee «Ehe für alle» in einer Mitteilung und ruft zur Demo am 23. September.
Die Aktion zum Mitmachen soll bereits um 8 Uhr morgens vor dem Bundeshaus in Bern stattfinden, damit die Community die eintreffenden Parlamentarier*innen daran erinnern können, «dass wir ungeduldig auf die Abstimmung warten!»
Um auf die pandemische Situation Rücksicht zu nehmen, sind die vorgängige Anmeldung und das durchgehende Tragen einer Maske obligatorisch. Das Komitee wird Handdesinfektionsmittel zur Verfügung stellen. Um Sicherheitsabstände zu wahren, sind die Plätze an der Demo beschränkt.
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Der Anlass sei eine gute Gelegenheit, um sich gegenseitig kennen zu lernen, schreibt das Komitee weiter, das sich in den letzten Monaten formiert hatte. Die Mitglieder setzen sich aus verschiedenen LGBTIQ-Organisationen zusammen, darunter Pink Cross, die Lesbenorganisation Schweiz LOS, der Dachverband Regenbogenfamilien sowie Fédération romande des associations LGBTIQ.
Im Sommer wurde die Kampagnenleitung mit Olga Baranova besetzt. Die in Russland geborene Schweizerin ist in Deutschland und Genf aufgewachsen und leitete von 2018 bis 2020 das Parteisekretariat der SP Waadt. Die 29-Jährige spricht sowohl Deutsch als auch Französisch und arbeitet seit dem 1. Juli mit einem 60-Prozent-Pensum für die Ehe für alle.
Die Rechtskommission des Ständerats verschob die Abstimmung in der kleinen Kammer, da sie die Verfassungsmässigkeit der Vorlage im Bereich Adoption und Fortpflanzungsmedizin vertieft prüfen möchte. Rechtskonservative Gruppierungen hatten vorgängig eine Petition eingereicht und die Öffnung der Ehe mit allen Rechten und Pflichten für verfassungswidrig erklärt (MANNSCHAFT berichtete).
Im Juni beschloss der Nationalrat mit 132 zu 52 Stimmen die volle Ehe für alle (MANNSCHAFT berichtete). Die Öffnung soll auf Gesetzesstufe ohne Verfassungsänderung erfolgen.
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Aufgrund der Verschiebung der ständerätlichen Rechtskommission findet die öffentliche Debatte und die entscheidende Abstimmung im Ständerat statt in der Herbstsession im Oktober voraussichtlich in der Wintersession im Dezember statt.
«Die Ehe für alle ist überfällig», sagte Nationalrätin Kathin Bertschy gegenüber MANNSCHAFT im März. «Und es ist beelendend zu sehen, wie lange es dauert, bis die Schweiz endlich gleiche Rechte für alle schafft.»
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