«Danke, aber das war‘s»: Trennungen prominenter LGBTIQ-Paare 2023
Diese zehn Vorzeigepaare haben in den zurückliegenden zwölf Monaten ihre Beziehung beendet
Zuletzt wurde gemeldet, dass die Zahl der Scheidungen um 3,8 Prozent zurückgegangen sei, zumindest in Deutschland. Das gilt aber nur für heterosexuelle Paare. Bei gleichgeschlechtlichen Ehen stieg die Rate zuletzt um zehn Prozent. Hier ist eine Liste von zehn Paaren aus der LGBTIQ-Welt, die in den letzten zwölf Monaten ihre Verlobungen auflösten, die Scheidung einreichten oder schlicht auseinandergingen.
#1 Ricky Martin & Jwan Yosef «Nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschlossen, unsere Ehe mit Liebe, Respekt und Würde für unsere Kinder zu beenden», teilte das Paar im Juli gemeinsam auf ihren jeweiligen Konten in sozialen Medien mit. «Unser grösster Wunsch ist es nun, weiterhin eine gesunde Familiendynamik und eine Beziehung zu haben, die auf unserer echten Freundschaft basiert, während wir die gemeinsame Erziehung unserer Kinder fortsetzen.»
Damit endete die Ehe zwischen dem «Livin‘ La Vida Loca»-Sänger Ricky Martin aus Puerto Rico und dem syrisch-schwedischen Künstler Jwan Yosef, die sich über Instagram kennengelernt hatten.
Das Paar hat eine vierjährige Tochter, Lucía, und einen drei Jahre alten Sohn, Renn. Im Jahr 2008 war Martin bereits Vater der Zwillingsbrüder Matteo und Valentino geworden.
Nach dieser offiziellen Meldung kochte die Gerüchteküche eine Weile, es war u.a. die Rede von «Seitensprüngen» mit einem Pornodarsteller und dergleichen mehr (MANNSCHAFT berichtete). Martin und Yosef selbst kommentierten solche Geschichten nicht.
In einer «Ellen DeGeneris»-Sendung hatte Martin 2018 erwähnt, dass es einen Ehevertrag gebe, aber in den Scheidungsunterlagen heisst es jetzt, das Paar müsse «noch festlegen, in welchem Umfang und auf welche Weise der Besitz und alle Verpflichtungen geteilt werden», so People.
Nachdem der erste Sturm vorübergezogen war, fanden beide Seite versöhnliche Worte übereinander.
Martin lenkte sich von der Trennung an mit einer «Symphonic»-Konzerttournee und weiteren Konzertauftritten, die im neuen Jahr weitergehen in Kanada und den USA.
#2 Russell Tovey & Steve Brockman Im September berichtete die Daily Mail, dass der Star aus der Serie «Looking» (MANNSCHAFT berichtete) und sein Partner Steve Brockman getrennt hätten. Die hätten sich auf Instagram «entfolgt», hiess es. Ausserdem wurde ein Post von Tovey als Hinweis auf die Trennung gedeutet: auf dem Foto sieht man Russell Tovey allein mit seinem Hund, dazu die Bildunterschrift «It’s just you and me kid», also «Jetzt sind wir auf uns allein gestellt, Kleiner, nur du und ich».
Tovey und Brockman waren seit 2016 ein Paar und hatten sich 2018 verlobt.
Nachdem die Nachricht der Trennung Schlagzeilen machte, änderte Tovey die Bildunterschrift auf Instagram und schrieb stattdessen: «This is all for you my son …» Eine leicht kryptische Formulierung, die man vielfältig deuten kann.
Weitere News zu den beiden gab es seither nicht.
#3 Billy Porter & Adam Smith Nach einer sechsjährigen Ehe haben sich «Pose»-Star Billy Porter und Ehemann Adam Smith offiziell getrennt. Im Juli gaben sie bekannt, diese Entscheidung sei «freundschaftlich und in gegenseitigem Einvernehmen» getroffen worden, «nach reiflicher Überlegung».
Die beiden hatten sich 2009 bei einer Dinnerparty kennengelernt, trennte sich aber nach fünf Monaten Dating. Es sollte dann nochmals fünf Jahre dauern, bis sie beschlossen, ihre «Romanze» noch einmal aufzuwärmen, schreibt das US-Magazin People.
«Nachdem sie wieder zusammen waren, verschwendeten sie keine Zeit», so People. «Sie heirateten im Januar 2017 – nach nur 16 Tagen Verlobungsphase.»
Smith hat seinen Ehemann oft bei Roter-Teppich-Events begleitet. Smith sei laut People der Creative Director von The Smith Society, eine Firma für Bademode. In der Vergangenheit hat Porter Fotos mit einsprechenden Badeoutfits auf seinen Social-Media-Kanälen gepostet.
Smith habe am California Institut of the Arts studiert, heisst es, und vor The Smith Society für Firmen wie Chanel und Jil Sander gearbeitet.
Billy Porter kann man derzeit in dem neuen Film «Our Son» an der Seite von Luke Evans sehen (MANNSCHAFT berichtete). Darin geht es ums Ende einer 13-jährigen Beziehung zwischen zwei Männern – und den erbitterten Sorgerechtsstreit, der daraufhin um ihren achtjährigen Sohn entbrennt.
#4 Ashlyn Harris & Ali Krieger Die beiden US-amerikanischen Fussballstars sollen sich nach Medienberichten im September getrennt haben. Ashlyn Harris und Ali Krieger hatten im Dezember 2019 geheiratet und gemeinsam zwei Kinder adoptiert, eine Tochter namens Sloane und einen Sohn namens Ocean.
Das LGBTIQ-Nachrichtenportal Out.com schreibt: «Glücklicherweise deuten Berichte darauf hin, dass die Scheidung freundschaftlich verlaufen sei. Harris und Krieger sind scheinbar beide damit beschäftigt, eine effiziente Co-Elternschaft zu etablieren und gemeinsam für die Kinder zu sorgen.»
Harris und Krieger waren beide Teil der US-Nationalmannschaft und eines der sichtbarsten Paaren im professionellen Frauensport. Krieger spielt für NJ/NY Gotham FC, Harris hat sich vom aktiven Sport zurückgezogen.
#5 Lukas Gage und Chris Appleton So schnell wie diese Beziehung zwischen dem gefeierten Jungstar aus Hollywood («The White Lotus», «Love, Victor») und dem Promi-Stylisten begann, so schnell war sie auch wieder zu Ende.
Nachdem sie bekannt gegeben hatten, dass sie seit Februar 2023 am Daten waren, folgte Ende April die (nicht ganz so) heimliche Hochzeit, an der u.a. Kim Kardashian teilnahm. Weitere Kundinnen von Appleton sind Dua Lipa und Jennifer Lopez.
Nach nur sechs Monaten wurde die Ehe dann allerdings schon wieder geschieden. Das Branchenblatt The Hollywood Reporter spricht von einem «Quicke Marriage», wobei ein «Quickie» im Englischen schnellen, oft anonymen Sex meint.
Inzwischen kann Gage über die Trennung scheinbar lachen, berichtet der Hollywood Reporter. Gage war demnach im Dezember bei einem Event des Luxus-Uhrenmachers Longines. Dort sagte er: «Die Firma gibt’s seit 190 Jahren, sie steht für Tradition, Klasse, sich an die Zeit halten und Stil.» Dies ergänzte Gage mit den Worten: «Das ist echt interessant, weil manche Leute es nicht mal schaffen, eine Beziehung 190 Tage lang aufrecht zu erhalten.»
Medienberichten zufolge hatten Gage und Appleton vor der Eheschliessung einen Vertrag unterschrieben, der all ihre Besitztümer trennt und garantiert, dass niemand Anspruch aufs Vermögen des jeweils anderen hat. Die gemeinsamen Fotos aus ihrer Zeit als Paar haben beide inzwischen von ihren Social-Media-Kanälen entfernt.
Gage ist aktuell zu sehen in der queeren Komödie «Down Low» an der Seite von Zachary Quinto.
#6 Eric McCormack & Janet Holden Als schwuler Rechtsanwalt Will Truman wurde Schauspieler Eric McCormack in den späten 1990er Jahren berühmt mit der Serie «Will & Grace». Sie lief von 1998 bis 2006, dann gab’s 2017 nochmal eine Neuauflage bis 2020, insgesamt verkörperte McCormack die Figur in 246 Folgen. Dafür wurde er fünfmal für den Golden Globe nominiert und gewann 2001 einen Emmy. 2018 bekam McCormack einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Für viele war er einer der bekanntesten «Schwulen» der Welt.
Dabei war das nur auf dem Bildschirm, privat war er mit der Regisseurin Janet Holden verheiratet. Ende November wurde bekannt, dass Holden nach mehr als zwei Jahrzehnten Ehe nun die Scheidung eingereicht habe und von ihrem Noch-Ehemann nach der Scheidung Unterhalt fordere, im Gegenzug soll ihr Mann von ihr keine Zahlungen erhalten. Die beiden haben keine minderjährigen bzw. unterhaltspflichtigen Kinder. Ihr einziger Sohn ist bereits 21 Jahre alt (MANNSCHAFT berichtete).
Derzeit moderiert McCormack an der Seite von seinem schwulen «Will & Grace»-Co-Star Sean Hayes den Podcast «Just Jack & Will», in dem die beiden jede Woche eine knappe Stunde lang über eine der 246 Episoden von «Will & Grace» spricht. Bislang sind sie bei Folge 24 angekommen.
#7 Antoni Porowski & Kevin Harrington Nachdem der «Queer Eye»-Star Antoni Porowski (MANNSCHAFT berichete) und sein Partner Kevin Harrington etwas mehr als ein Jahr verlobt waren – nach einer vorangegangenen dreijährigen Dating-Phase –, gaben sie im November das Ende ihrer Beziehung und die Absage ihrer Hochzeit bekannt.
«Nach vielen Gesprächen und Überlegungen im Rahmen der Planung unserer Hochzeit, haben Antoni und Kevin beschlossen, freundschaftlich getrennt Wege zu gehen», teilte ein*e Porowski-Sprecher*in der Zeitschrift People mit. «Sie werden weiterhin viel Respekt füreinander haben; nach so vielen Diskussionen über die Zukunft wurde beiden klar, dass sie auf unterschiedlichen Lebenswegen waren.»
Offiziell hiess es weiter, beide würden sich jetzt auf ihre Arbeit konzentrieren und mit Freunden umgeben, um «diese Zeit» zu überstehen.
#8 Nicky Champa & Pierre Boo Die beiden jungen Männer hatten sich als attraktives Paar auf Tiktok etabliert und in sozialen Medien zu einer «gemeinsamen Marke» entwickelt, wie Champa dem Nachrichtenportal Out.com erklärte. Und ergänzte: «Was wir da machen, ist ein bisschen kompliziert.»
Die beiden waren seit 2017 «Boyfriends», wie es heisst, im August 2022 hatten sie geheiratet. Dann im Juli 2023 die Trennung.
Champa sagte daraufhin: «Ich habe nichts als Liebe und Respekt für diese Person. Ich habe meine gesamten 20er Jahre mit diesem Mann verbracht. Er ist sehr besonders und wird das für mich auch immer bleiben.»
Der 27-Jährige nennt den Altersunterschied von neun Jahren (Boo ist 36) und den ständigen Druck, dem man auf Social Media ausgesetzt sei, als Grund für das Ende der Beziehung.
«Auf sozialen Medien werden wird dauernd mit anderen verglichen und genötigt, ein bestimmtes Image aufrecht zu erhalten. Ich fühlte mich fast gefangen in einer Ideologie, die wir repräsentierten.»
#9 Harald Glööckler & Dieter Schroth Nun also doch: Im Februar reichte der Modeschöpfer die Scheidung ein. Zuvor hatte es bereits Trennungsgerüchte gegeben, der Designer hatte diese jedoch dementiert (MANNSCHAFT berichtete).
Glööckler und Dieter Schroth waren 35 Jahre lang ein Paar, acht davon verheiratet.
Zur Bild-Zeitung sagte Schroth: «Unsere Trennung lag schon länger in der Luft (…) Als Harald dann in den Dschungel ging und über unsere Beziehung gesprochen hat, wurde etwas in Gang gesetzt, das auch mich überrascht hat. Ich vermute, Harald hat seine eigenen Vorstellungen davon gehabt, wie sein Leben weitergehen soll.»
Und weiter: «Als der Brief von der Anwältin in der Post war, kam die endgültige Trennung überraschend für mich. Eigentlich wollten wir noch ein wenig überlegen. Aber ich habe die Entscheidung von Harald akzeptiert.»
Schroth selbst habe die Trennung nicht gewollt: «Ich bin da noch altmodisch: ‹Bis dass der Tod Euch scheidet …› Das habe ich übrigens bei meiner ersten Scheidung schon gedacht, die auch nicht von mir ausging. Der Gedanke hat mir aber auch damals nicht geholfen. Ich hätte so weiterleben können. Aber ich verstehe, dass Harald das nicht mehr kann. Harald will sich verändern. Noch mehr als er es schon getan hat. Das geht wahrscheinlich leichter ohne mich.»
Der 75-jährige Schroth plane selbst keine neue Partnerschaft, heisst es («Gott bewahre!»). Das «Thema» sei für ihn jetzt endgültig angeschlossen: «So eine wahre Liebe, wie zwischen Harald und mir, lernt man im Leben nur einmal, höchstens zweimal kennen.»
Allerdings sagt Schroth auch: «Es gibt für uns als Paar keinen Weg zurück. Aber unser Happy End ist, dass die Freundschaft zwischen uns bleibt. Wir können nach wie vor über alles reden. Wir haben uns – Gott sei Dank – nicht verloren.»
#10 Britney Spears & Sam Asghari
Und zum Schluss noch ein Wort zu Britney Spears: Mitte August wurde bekannt, dass sie sich von ihrem Partner Sam Asghari nach sechs Jahren Beziehung (MANNSCHAFT berichtete) getrennt hat. Asghari reichte nach nur 14 Ehe-Monaten die Scheidung ein. Es ist Spears‘ dritte gescheiterte Ehe.
Auf Instagram erklärte Spears: «Sechs Jahre sind eine lange Zeit, um mit jemandem zusammen zu sein, also bin ich ein bisschen schockiert, aber ich bin nicht hier, um zu erklären, warum, weil es ehrlich gesagt, niemanden etwas angeht.»
Zunächst schien es, dass die Scheidung zu einem Rosenkrieg ausarten könnte. Es wurde berichtet, dass die beiden nur über ihre Anwälte reden und «alle Kommunikation, Verhandlungen und alle anderen Angelegenheiten» den Anwaltsteams überlassen haben. Es kamen zudem viele Gerüchte auf. Von einer Affäre war etwa in den Spekulationen die Rede und es hiess auch, Asghari wolle angeblich den Ehevertrag anfechten. Während ihrer Beziehung hatte er seine berühmte Frau aber häufig in Schutz genommen und ihr im Kampf gegen die Vormundschaft ihres Vaters zur Seite gestanden.
Dann wurde Ende November die Finalisierung der Scheidung vermeldet. Das Boulevardblatt Gala meldete: «Die Zeichen stehen auf ein versöhnliches Ende. (…) Laut Quellen gehen die beiden offenbar mittlerweile freundschaftlich miteinander um.»
Und weiter: «Der Fitness-Experte soll derzeit weiterhin in einer Wohnung in L.A. mit einer monatlichen Miete von rund 10.000 Dollar (rund 9.100 Euro) wohnen, in die er nach der Trennung gezogen ist und die laut TMZ offenbar von Britney Spears finanziert wird. Um die Scheidung zu finalisieren, soll die Sängerin ihrem Noch-Ehemann nun bald eine niedrige sechsstellige Summe zahlen.»
Wie es danach mit der Queer-Ikone weitergeht, bleibt abzuwarten. Zuletzt machten kurz vor Weihnachten Gerüchte die Runde, dass sie sich mit ihrer Familie und ihren Eltern aussöhnen könnte, sogar mit ihrem Vater.
Diese zehn prominenten LGBTIQ-Paare sagten 2023 Ja zueinander und wagten den nächsten Beziehungsschritt (MANNSCHAFT berichtete).
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