in

Cunnilingus, Orgasmus – und dann? Weitermachen!

Wie wichtig ist es für die Empfangenden, zu kommen?

goodyn green
Bild: Goodyn Green

Cunnilingus, Lecken oder auch Lickjob – die orale Stimulation von Klitoris, Vulva und Vagina trägt viele Namen.

Wie gut kommen gebende und empfangende Personen zusammen? Das wollte die Erotik-Community Joyclub genauer wissen, eine sexpositive Online-Community mit über 5 Millionen Mitgliedern. 3’000 Cunnilingus-Fans aller Geschlechter wurden befragt. Bis zum Orgasmus lecken, das ist für 94,5 % der 2’677 Befragten, die eine gebende bzw. aktive Rolle einnehmen, (sehr) wichtig. Scheinbar ein höheres Ziel – und vielleicht auch ein hoher Druck.


Wer kümmert sich um die sexuelle Gesundheit queerer Frauen? (MANNSCHAFT+)


Denn von den 1’939 empfangenden bzw. passiven Befragten gaben lediglich 52,8 % an, oft oder immer einen Orgasmus zu erleben, und 38,9 % gelegentlich oder selten. Hinzu kommt, die Wichtigkeit des eigenen Orgasmus ordnen Empfangende anders ein: Immerhin für 57,3 % ist er (sehr) wichtig, aber für 42,7 % auch (sehr) unwichtig.


Nicht aufhören, weitermachen! Das wollen 63,4 % der Empfangenden, wenn sie einen Orgasmus haben. Das unabhängig davon, wie häufig sie bei der oralen Stimulation kommen und ob es ihnen eher leicht oder schwer fällt.

Cunnilingus wird von fast allen Befragten als sehr intim empfunden. Da bleiben Gedanken rund ums Genital nicht aus. Insbesondere beschäftigen sich Empfangende mit ihrer Behaarung (58,2 %), dem eigenen Geruch (54,4 %) und Geschmack (53,8 %), aber weit weniger mit dem Aussehen ihrer Vulva (23,3 %).

Grübelei scheint jedoch unangebracht, fragt man die Gebenden. Sie mögen sowohl (sehr) gern Geschmack (89,3 %) und Geruch (77,4 %) als auch den Anblick der Vulva (97,8 %). Einzig bei der Behaarung sieht’s anders aus: 76,9 % mögen diese beim Lecken nicht. Gleichwohl, wenn Mund und vielleicht auch Nase von Aktiven mit Körperflüssigkeit bedeckt sind, geniessen sie das einfach für sich selbst (55,3 %) oder teilen es noch lieber mit Partnerin beim Küssen (65 %).


Die befragten Empfangenden – die vermeintlich passiven Parts – kommunizieren ihr Wohlgefallen beim Cunnilinugs vor allem nonverbal und ziemlich aktiv über den Körper. Sie bewegen ihr Becken (96,8 %), atmen deutlich hörbar (95,7 %) und steigern sich bis zum Stöhnen (93,4 %). Oder sie nehmen den Kopf von Partner*in in die Hände und spielen mit Gegendruck (75 %). Zudem sind verbale Aufforderungen (75,4 %) ein beliebtes Mittel, um den gewünschten Weg zu weisen.


Comic: Jedes Mal, wenn wir anderen Lesben begegnen…


Bereits vorab über Wünsche und Bedürfnisse zu sprechen, das regen Gebende (16,6 %) tendenziell häufiger an als Empfangende (13,4 %). Dabei scheint es, als könnte eine offene Kommunikation sowohl vom Orgasmusdruck als auch von Grübeleien befreien.

Joyclub stellt mit «Cunnilingus – so geht’s» einen schamfreien und expliziten Online-Kurs aus Eigenproduktion zur Sexualpraktik Cunnilingus vor. Coach Tyga Dares erklärt verschiedene Techniken und zeigt diese mit ihrem Drehpartner Maki.

Aufgrund der deutlichen Zunahme von Hassrede und Desinformation auf X (vormals Twitter) verlässt MANNSCHAFT zum Jahresende den Kurznachrichtendienst von Elon Musk. Die Plattform ist kein Safe Space mehr für die LGBTIQ-Community (weitere Infos).


Thomas Hitzlsperger

Thomas Hitzlsperger lobt: Fussball-Clubs «bekennen sich zu Diversität»

Anne Will

Nach 16 Jahren «Anne Will»: Polit-Talkerin kündigt «Neustart» an