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Coming-out: «Pretty Little Liars»-Star feiert 18 Beziehungsjahre

Julian Morris macht seine Liebe zu Langzeitpartner Landon Ross über Social Media erstmals öffentlich

Julian Morris
Der britische Schauspieler Julian Morris (l.) und sein Lebenspartner Landon Ross (Foto: Instagram / @julianmorris

Der Star aus der Mystery-Serie «Pretty Little Liars» feierte diese Woche auf Instagram seine 18-jährige Beziehung mit Lebenspartner Landon Ross – und sprach damit erstmals öffentlich über seine sexuelle Orientierung.

Der 38-jährige britische Schauspieler Julian Morris trat schon als Teenager im Fernsehen auf, besonders bekannt wurde er später als Dr. Kingston in «Pretty Little Liars» und mit «New Girls». Die Charaktere, die er dabei spielt, sind alles heterosexuelle Schönlinge, die ein weibliches Teenagerpublikum in den Bann ziehen sollen. Und das auch erfolgreich taten.

Erst 2017 übernahm Morris in dem LGBTIQ-Film «The Man in an Orange Shirt» – als Teil der BBC-Saison «Gay Britannia» anlässlich von 50 Jahren Entkriminalisierung von Homosexualität im UK – erstmals die Rolle eines schwulen Sexsüchtigen, der seine sexuelle Orientierung vor der eigenen homophoben Grossmutter (gespielt von Vanessa Redgrave) verstecken muss – bis es zum Showdown zwischen den Generationen kommt und er erfährt, dass sein Grossvater (gespielt von Oliver Jackson-Cohen) schwul war und durch die gesellschaftlichem Zwänge das Leben mit Ehefrau und Kind ruiniert wurde. Was das auch für die nächste und übernächste Generation bedeutet, zeigt Regisseur Michael Samuels eindrucksvoll in dem zweiteiligen Spielfilm, der auch sonst eine Top-Besetzung aufbietet (Drehbuch: Patrick Gale).

Man in the Orange Shirt
Julian Morris (2.v.l.) im Film «The Man in an Orange Shirt», in dem er erstmals eine schwule Rolle spielte. Ausserdem dabei (v.l.n.r.): David Gyasi, James McArdle und Oliver Jackson-Cohen (Foto: BBC)

Im Film konstatiert der Architekt Steve (gespielt von David Gyasi), der eine Beziehung mit dem Tierarzt Adam (Morris) beginnt, ungläubig: «Du bist nicht geoutet, oder?»


Botschaft mit Herz-Emoji
Nun hat Morris diese Woche mit einer Serie von Fotos von sich und dem Künstler Landon Ross ihre «18 gemeinsamen Jahre» gefeiert: «Es waren die besten meines Lebens, weil ich sie mit dir verbringen durfte. Ich liebe dich Landon Ross.» Gefolgt ist die Botschaft von einem Herz-Emoji.

 

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Auch Ross teilte seine Gefühle in einem Post mit und schrieb: «Zusammen unser 19. Jahr zu starten ist das beste im Leben. Ich liebe dich.»

 

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In einem Kommentar meint das Instinct Magazine dazu: «Es ist nicht klar, ob Morris seine sexuelle Orientierung bewusst versteckt hat, da er sein Privatleben stets privat gehalten hat. Aber es scheint so, als ob er jetzt zum ersten Mal die Romanze mit einem Mann angesprochen hat.»


Seinen Lebenspartner hatte Morris zuvor allerdings schon öfter auf Instagram gezeigt, nur nie erklärt, um wen es sich dabei handele.

 

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Reaktionen von Fans und Kolleg*innen
Viele Fans und auch etliche berühmte Kolleg*innen gratulierten dem Paar zum späten Coming-out. Die Schauspielerin Zelda Williams, seit Jahren eine bisexuelle beste Freundin des Paares, kommentierte: «Auf weitere 18 Jahre an eurer Seite und absolut beeindruckt von eurer anhaltenden Liebe – und eurer kombinierten Hotness.» Charlie Carver, Star aus «Teen Wolf» sowie der Netflix-Neuverfilmung des Gay Classic «The Boys in the Band» schrieb: «Congrats fellas.»

Was den konkreten Anstoss für das Coming-out jetzt im Dezember 2021 gegeben hat, ist nicht bekannt. Vielleicht wird der in Los Angeles lebende Morris darüber demnächst in einem Interview mit einer der amerikanischen oder britischen LGBTIQ-Zeitschriften sprechen, die gross über die Geschichte berichteten?

Vielleicht hat er auch einfach bei anderen Kolleg*innen gesehen, wie karriereförderlich ein offener Umgang mit der eigenen nicht-heterosexuellen Orientierung sein kann, wie etwa Morris‘ britischer Konkurrent Jonathan Bailey mit «Bridgerton» vorgeführt hat, wo er absolut überzeugend einen heterosexuellen Verführer spielt – und parallel dazu bei Amazon Prime in der Mini-Serie «Crashing» von Phoebe Waller-Bridge einen neurotischen Schwulen darstellt.

 

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Auch in der West-End-Produktion von Stephen Sondheims Musical-Klassiker «Company» spielte Bailey in der gender-verdrehten Neufassung einen schwulen Mann, der Panik vor der Eheschliessung mit seinem Freund hat. Dafür bekam Bailey 2019 sogar einen Laurence Olivier Award als «Bester Darsteller in einer Nebenrolle in einem Musical». (MANNSCHAFT berichtete über den unerwarteten Tod des schwulen Musical-Starautoren Sondheim vor einer Woche.)

2022 wird er an der Seite von Taron Egerton im LGBTIQ-Theaterstück «Cock» in London auf der Bühne stehen. Während Staffel 2 von «Bridgerton» bei Netflix veröffentlicht werden wird. (MANNSCHAFT berichtete darüber, dass Bailey als nächster James Bond im Gespräch ist.)


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