Checkpoint Zürich fordert schnellstmöglich Impfstoff gegen Affenpocken
Alleine im Checkpoint würden rund 20% aller Fälle in der Schweiz festgestellt
Bundesrat Alain Berset (SP) soll die Bemühungen zur Beschaffung der Pocken-Impfung, die nachweislich auch gegen Affenpocken wirkt, verstärken und die Impfung schnellstmöglich beschaffen.
Die WHO hat auf Grund des Ausbruchs der Affenpocken die internationale Notlage ausgerufen (MANNSCHAFT berichtete). Auch in der Schweiz werden seit Mai täglich neue Fälle gemeldet. Gerade Risikogruppen mit einem erhöhten Risiko und warteten zur Zeit sehnsüchtig auf die Pocken-Impfung, die auch eine Wirkung gegen die Affenpocken zeige, teilte der Checkpoint am Mittwoch mit. In vielen europäischen Staaten ist sie daher bereits verfügbar und wird Personen mit erhöhtem Risiko angeboten (MANNSCHAFT berichtete).
Der Checkpoint Zürich fordert deshalb Bundesrat Berset öffentlich auf, die Impfung schnellstmöglich zu beschaffen und bittet seine Klient*innen, Bundesrat Berset mittels Mail aufzufordern, den Zugang zur Impfung nun rasch möglich zu machen.
Dank des Schweizer Meldesystems lässt sich sehr gut sagen, welche Personengruppen am meisten durch die Impfung geschützt werden müssen und bei welcher auch den grössten epidemiologischen Nutzen zur Eindämmung der Erkrankung möglich sind. Aktuell stark betroffen sind Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Alleine im Checkpoint Zürich würden ca. 20% aller Fälle in der Schweiz festgestellt.
Die Schwere dieser Erkrankung lässt sich dort deshalb gut bewerten. Einige der Fälle sind leicht, aber ein erheblicher Teil der Personen hat starke Schmerzen und benötigt mehrere Tage bis Wochen nicht nur freiverkäufliche Schmerzmittel sondern teilweise auch Morphinderivate. Einige Personen haben ausgeprägte Hautbefunde und sind möglicherweise durch die Vernarbung an Gesicht und Genitalien längere Zeit entstellt.
Wenn die Impfung nun nicht rasch verfügbar gemacht werde, wären die Affenpocken in der Schweiz nicht mehr zu stoppen und würden unnötiges Leid verursachen: «In Anbetracht der weltweit steigenden Zahlen kann klar gesagt werden, dass eine Eindämmung ohne Impfung nicht mehr möglich ist», so Benjamin Hampel, ärztlicher Co-Leiter im Checkpoint Zürich.
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