Blutspende für MSM erleichtert – Jetzt auch trans Personen willkommen
Die Kritik hat gewirkt
Ab dem heutigen Donnerstag dürfen auch Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), Blut spenden. Nach scharfer Kritik nun auch trans Menschen.
Seit diesem 1. September gilt die in der neuen Blutspenderverordnung festgelegte Regel: Wer mehr als drei Sexualpartner*innen in den vergangenen drei Monaten hatte, wird von der Blutspende für drei Monate rückgestellt, unabhängig vom Geschlecht der jeweiligen Partner*innen.
Das begrüsste auch die HOSI Wien. Doch zunächst wurde bekannt, dass das Rote Kreuz eine trans Frau abgewiesen hatte. Der Aufschrei war laut. Am späten Nachmittag kam die gute Nachricht: Die Situation wurde geklärt. Für trans Personen gelten dieselben Zulassungskriterien wie für alle.
Zuvor hatte Ann-Sophie Otte, HOSI-Obfrau erklärt: «Es überrascht uns leider nicht, dass das Rote Kreuz transgender Personen weiter diskriminiert: Es wollte schon die Blutspende-Diskriminierung von schwulen und bisexuellen Männern behalten.»
Man habe schon im Mai davor gewarnt und gemeinsam mit der Aidshilfe Wien ein ausdrückliches Diskriminierungsverbot gefordert, heisst es auf Twitter. «Wieso haben Sie das nicht gemacht?», fragt die HOSI an Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) gewandt: «Sie müssten es nur in die Verordnung schreiben. Dafür brauchen Sie nichtmal den Koalitionspartner.» Die Grünen regieren in Österreich mit der ÖVP.
Vielleicht erinnert sich ja der*die eine oder andere daran, wenn zu Weihnachten das Rote Kreuz wieder wegen Geld anklopft.
Die HOSI weiter: Die diskriminierungsfreie Blutspende sei in erster Linie ein Erfolg der LGBTIQ-Community. Sie sei es geswesen, die jahrelang Aufklärung geleistet habe und den Zuständigen «auf die Zehen gestiegen» sei.
Vor knapp einem Jahr präsentierte die Raiffeisen Bank International AG (RBI) in Wien eine Petition präsentiert, die die Beseitigung der pauschalen Ausschlussregelungen für homo- und bisexuelle Männer und trans Personen forderte. Sie wurde von sieben österreichischen Unternehmen unterstützt (MANNSCHAFT berichtete).
In Deutschland dürfen schwule und bisexuelle Männer Blut spenden, wenn sie in einer dauerhaften monogamen Beziehung leben (MANNSCHAFT berichtete). Letztes Jahr hatten die Niederlande ihre Blutspende-Richtlinien in Bezug auf MSM geändert (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Buch
Warum verehrte eine lesbische Frau Adolf Hitler?
Wie kann sich eine lesbische Frau mit Hitler und den Nazis identifizieren? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine lesenswerte Biografie über Stephanie Hollenstein, Hitlers queere Künstlerin.
Von Christian Höller
Lesbisch
Geschichte
Österreich
Kultur
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Norwegen
Doku über Skandal-Paar: Die Prinzessin und ihr bisexueller Schamane
«Ein Schamane und eine Prinzessin verlieben sich ... und es gibt Bösewichte», so wird die Netflix-Doku angekündigt. Bei der Geschichte von Märtha Louise und Durek Verrett geht es also um mehr als nur eine royale Liebesgeschichte.
Von Newsdesk Staff
Gesellschaft
International
Liebe
Bi
Deutschland
Hass und Drohungen wegen Charlie Kirk: Dunja Hayali zieht sich zurück
Nach einer Moderation zum Attentat auf Charlie Kirk bekam Dunja Hayali zahlreiche, auch lesbenfeindliche Hassnachrichten. Deshalb will sie sich «für ein paar Tage» zurückziehen.
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Gesellschaft