Gute Nachrichten aus dem Regenbogenkiez: Der «Hafen» bleibt
Künftig soll immer am 3. Januar gross gefeiert werden
Mit dem «Hafen» geht es auch nach dem 1. Januar 2020 weiter, verkündete das Team der beliebten Schwulenkneipe im Berliner Regenbogenkiez jetzt. Künftig soll immer am 3. Januar gross gefeiert werden.
Es war ein langer, schwieriger und beschwerlicher Weg. Fast wäre am 3. Januar 2019 mit der Räumung alles vorbei gewesen. «Aber Dank der Solidarität unserer wunderbaren Gäste, der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, der Berichterstattung in den Medien und der Unterstützung aus der Politik konnten wir dies verhindern», erklärte das Team des «Hafen» jetzt.
Zürich bekommt einen neuen Gay Club
Wie der frühere Wirt Ulrich Simontowitz gegenüber MANNSCHAFT sagte, habe man einen langfristigen Vertrag unterschrieben – diesmal nicht als Zwischenlösung, sondern direkt mit dem Eigentümer des Hauses.
Daher habe man sich entschlossen, künftig den 3. Januar jedes Jahr gross zu feiern! «Wir schauen nach vorne und freuen uns sehr, dass wir im kommenden Jahr mit Euch auch unseren 30 jährigen Geburtstag werden feiern können. Es lohnt sich zu kämpfen – das hat die Community schon oft bewiesen.»
Am 3. Januar hatten Künstler*innen und Politiker*innen ihre Solidarität mit der Traditionsbar gezeigt (MANNSCHAFT berichtete). Am jenem Tag hätten die Schlüssel übergeben und das 66 Quadratmeter große Ladenlokal an den Vermieter zurückgehen sollen – weiss getüncht und leer. So stand es in der Räumungsaufforderung, die der Betreiber, Ulrich Simontowitz, kurz vor Weihnachten erhalten hatte (MANNSCHAFT berichtete).
Doch man wollte nicht einfach so gehen. Und die Community wollte die Bar auch nicht gehen lassen. Den ganzen Tag über wurde darum gefeiert, schon ab 13 Uhr. «Ich bin total gerührt, dass so viele Leute gekommen sind», sagte Simotowitz gegenüber MANNSCHAFT. «Und wir waren so entsetzt und traurig, als wir die Räumungsaufforderung bekommen hatten.»
Gut zwei Wochen später bekam der «Hafen» eine Verlängerung von bis zu einem Jahr in Aussicht gestellt. Allerdings unterschrieb den nicht Simontowitz, der den Laden seit 1990 vom Betreiber der «Tom’s Bar» nebenan als Untermiete nutzte. Neuer Chef wurde Simontowitz‘ langjähriger Mitarbeiter Sebastian Pagel, der nun auch den neuen, langfristigen Vertrag unterschrieben hat.
Nun steht also fest: Es geht auf jeden Fall weiter, nicht bloss bis Jahresende.
Immer wieder nahmen sich am 3. Januar die Barleute in die Arme, umarmen auch ihren Chef Simontowitz, um sich Mut zuzusprechen und einander Kraft zu geben, durchzuhalten. «Der Hafen ist meine Heimat», sagte die Berliner Partylegende Chantal, die bereits am Nachmittag gekommen war, um Ihre Unterstützung zu zeigen. Ebenso wie der Grünen-Politiker Volker Beck.
Auch Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hatte sich via Twitter geäussert: Berlin brauche Orte wie den Hafen, darum hoffe er, dass die Schliessung abgewendet werden kann.
Das bringt die September-Ausgabe der MANNSCHAFT!
Das könnte dich auch interessieren
Lesbisch
Queeres Archiv-Zentrum in Berlin braucht mehr Spenden
Gerade wurde der Pachtvertrag für das Vollgut-Areal unterzeichnet
Von Newsdesk Staff
Schweiz
Deutschland
News
«Transgender-Irrsinn»: Trump will zurück zur Zwei-Geschlechter-Ordnung
Der designierte US-Präsident hält den Schutz von Minderheiten für eine Verirrung elitärer linker Kreise
Von Newsdesk/©DPA
TIN
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung