Bayern: «Markus Söder lässt die LGBTIQ-Community im Stich»
Enttäuschung bei den Grünen über den Koalitionsvereinbarung
Im Rahmen einer Kundgebung übergeben Vertreter*innen der bayerischen LGBTIQ-Community an diesem Montagabend eine Petition plus Massnahmenkatalog für einen queeren Aktionsplan Bayern.
CSU und Freie Wähler haben einen Koalitionsvertrag geschlossen, der queer-politisch weit hinter den Versprechen von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zurückbleibe. Der queerpolitische Sprecher der Grünen im Bayerischen Landtag, Florian Siekmann, spricht von einem «wertlosen Versprechen» Söders.
«In Bayern leben über 1 Million queere Menschen. Sie haben aufmerksam zugehört, als Markus Söder seine queerpolitische 180-Grad-Wendung hin zu einem Aktionsplan verkündet hat.
Übriggeblieben von seinem Versprechen sei im Koalitionsvertrag eine bittere Enttäuschung. Söder lässt die LGBTIQ-Community, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Ängste, ihr breites gesellschaftliches Engagement im Stich.»
Söder lässt die LGBTIQ-Community, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Ängste, ihr breites gesellschaftliches Engagement im Stich
Nach der Forderung nahezu aller Bayerischer CSDs nach einem Queeren Aktionsplans sei die Enttäuschung gross. Während die CSU in ihrem Wahlprogramm noch an einem Aktionsplan festgehalten hatte, ist daraus im Koalitionsvertrag eine wachsweiche «Agenda für Vielfalt» geworden, die bisher kaum spürbare Sensibilisierung fortsetzen will. Die Krönung ist für Siekmann allerdings die verschriftlichte Ablehnung des neuen Selbstbestimmungsgesetzes.
«Wie kann eine Regierung ernsthaft behaupten, sich für queere Menschen einzusetzen und gleichzeitig ohne stichhaltige Begründung eine ganze Gruppe ausschliessen? Ignoranz und Ausgrenzung wurden damit im Koalitionsvertrag festgeschrieben», so der 28jährige Münchner Siekmann, der gerade zum zweiten Mal in den Landtag gewählt wurde.
Die erwartbar hinter allen Hoffnungen zurückgebliebenen Formulierungen im Koalitionsvertrag nimmt Siekmann direkt zum Anlass, der neuen Regierung auf den Zahn zu fühlen.
In zwei schriftlichen Anfragen will Siekmann zum einen wissen, wie sich die ablehnende Haltung des Selbstbestimmungsgesetzes auf trans und nicht-binäre Menschen in Bayern auswirke. Zum anderen wollen die Grünen wissen, wie sich die zur wachsweichen Agenda zusammengeschrumpfte Queerpolitik der neuen Staatsregierung auf die Förderung von bereits bezuschussten Netzwerken und Beratungsstellen auswirken werde
Bayern bleibt mit diesem enttäuschenden Koalitionsvertrag nach wie vor das letzte Bundesland, dem von der eigenen Regierung ein queerer Aktionsplan vorenthalten wird
«Da sitzen Menschen, die alles geben, um von Diskriminierung betroffenen Personen zu helfen und Akzeptanz in der Gesellschaft zu stärken. Die brauchen vor allem Geld und Planungssicherheit. Die neue Regierung droht entgegen all der vollmundigen Ankündigungen zum Rückschritt, statt Fortschritt zu werden. Söder muss klar benennen, was diese ‹Agenda für Vielfalt› sein soll. Bayern bleibt mit diesem enttäuschenden Koalitionsvertrag nach wie vor das letzte Bundesland, dem von der eigenen Regierung ein queerer Aktionsplan vorenthalten wird.»
Das Polnische Institut Düsseldorf präsentiert die elfte Ausgabe von «Polnischer Film on Tour». Zum diesjährigen Programm gehört auch ein Drama, über einen schwulen Musikstudenten in der polnischen Provinz (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Thüringen
CSD in Erfurt: «Ausgrenzung von Queers darf nie hingenommen werden»
Bunte Trucks, laute Botschaften und viel Lebensfreude: Tausende Menschen zogen in Erfurt für mehr Sichtbarkeit und Respekt auf die Strasse.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Niedersachsen
Aus Solidarität: Ein Dorf zeigt Flagge
Viermal wurde einer Familie aus Niedersachsen die Regenbogenfahne vom Mast gerissen. Mitbürger*innen wollen die Betroffenen nicht alleine lassen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
News
Tödlicher Streit mit Messerstichen – nach Crack-Konsum?
Es geht um eine Auseinandersetzung im Frankfurter Bahnhofsviertel und die Frage, ob es Notwehr war.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
TIN
Polizei
Gesundheit
WHO hebt internationale Notlage wegen Mpox auf
Mpox wird vor allem bei Sex unter Männern übertragen. Zuletzt nahmen die Infektionen in Deutschland wieder etwas zu. Doch bislang herrscht unter Beobachter*innen keine Alarmstimmung.
Von Newsdesk/©DPA
Lust
Deutschland
News