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«Polnischer Film on Tour» zeigt Drama über schwulen Pianisten

«Brot und Salz» berichtet über den Konflikt mit ausländischen Gaststättenbetreibern, alten Freunden und das Stadt-Land-Gefälle

Film
Szene aus «Brot und Salz» (Bild: PFO11)

Das Polnische Institut Düsseldorf präsentiert die elfte Ausgabe von «Polnischer Film on Tour». Zum diesjährigen Programm gehört auch ein Drama, über einen schwulen Musikstudenten in der polnischen Provinz.

Es ist «eine Veranstaltungsreihe, die die Vielfalt und Exzellenz des polnischen Kinos der letzten zwei Jahre feiert», erklären die Veranstalter*innen in einer Mitteilung. Von 7. bis 28. November werden in Düsseldorf verschiedeneste Genres, Stils und Themen der polnischen Filmindustrie vorgestellt. Alle Filme wurden 2022 realisiert und werden in Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.


Regierungswechsel in Polen wird hinausgezögert


Zusätzlich zur im Kino Bambi gezeigten Filmreihe haben Interessierte die Gelegenheit, Filmplakate zu bewundern und in die Tiefen des polnischen Kinos einzutauchen. «Insgesamt ist der Film-November in diesem Jahr eine Hommage an das zeitgenössische polnische Kino und die Polnische Plakatschule», sagt Lidia Helena Jansen, Filmreferentin des Polnischen Instituts Düsseldorf.


Zu den Filmen gehört «IO / EO» von Altmeister Jerzy Skolimowski, der einlädt, die Welt aus der Perspektive eines Esels zu betrachten – nahezu eine Neuinterpretation von Robert Bressons Film «Au hazard Balthazar».

Das Drama «Brot und Salz» erzählt derweil die Geschichte eines schwulen Musikstudenten, der als junger aufstrebender Pianist in die polnische Provinz zurückkehrt. Damian Kocurs Produktion basiert auf wahren Ereignissen und berichtet über den Konflikt mit ausländischen Gaststättenbetreibern, alten Freunden und das Stadt-Land-Gefälle.

Michal Kwiecinski hat sich unterdessen der Verfilmung des autobiografischen Romans «Filip» von Leopold Tyrmand angenommen. Sein gleichnamiger Film thematisiert das Schicksal eines aussergewöhnlichen Mannes jüdischer Herkunft, dessen Jugend von Krieg, Besatzung, Politik und Emigration geprägt ist. So muss er sich im nazi-deutschen Frankfurt als Franzose ausgeben, um in einem exklusiven Hotel arbeiten zu dürfen – und um einfach überleben zu können.


Der vierte Film «Apokawixa» von Xawery Zulawski handelt von desillusionierten Gymnasiast*innen und liefert eine «erfrischende Mischung aus Popkultur, einer Prise Ökowahnsinn und Zombie-Horror», wie es im Programm heisst. In der Konvention der Groteske gehalten, sei der Film eine ökologisch-apokalyptische Geschichte über das Erwachsenwerden in einer Welt voller Überraschungen.

In Wien findet im November die vierte Ausgabe des Filmfestivals «Queertactics» statt (MANNSCHAFT berichtete). Eröffnet wird das Programm mit «Queendom», einer Dokumentation über Drag in Russland.


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