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Ansteckung mit Affenpocken wohl auch ohne Symptome möglich

In Indien wurde erstmals Todesfall eines Patienten bestätigt

Affenpocken
Foto: Institute of Tropical Medicine, Antwerp/dpa

In den letzten Tagen wurden erstmals in Europa Todesfälle nach einer Affenpocken-Infektion bekannt. Expert*innen forderten mehr und bessere Massnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung der Krankheit.

Mehrere spanische Experten betonten, die beiden bisher bekannten Todesfälle seien wahrscheinlich auf Vorerkrankungen zurückzuführen. Es gebe Patienten, die anfälliger sind, etwa Menschen mit Begleiterkrankungen. Spanien ist eines der von den Affenpocken am stärksten betroffenen Länder.

Derweil berichten Zürcher Ärzte von Hinweisen, dass auch Infizierte ohne Symptome ansteckend seien. Etwa der Mediziner Benjamin Hampel, Co-Leiter des Checkpoints Zürich; dessen Team habe bisher rund 70 mit den Affenpocken infizierte Personen betreut – etwa ein Viertel aller bisher bekannten Fälle in der Schweiz.

Wir sehen drei bis fünf Patienten pro Tag, die ganze Bandbreite, vom Sexarbeiter bis hin zum gutverdienenden Manager.

«Wir müssen umdenken, was die Übertragung von Affenpocken betrifft. Wir in Zürich, aber auch andere Mediziner und Forscher haben Hinweise, dass die Viren nicht nur dann übertragen werden, wenn die Betroffenen sicht- und spürbar an Symptomen wie den typischen Bläschen und Pusteln oder Fieber und Halsschmerzen leiden», so Hampel im Gespräch mit der NZZ.


«Wir sehen drei bis fünf Patienten pro Tag, die ganze Bandbreite, vom Sexarbeiter bis hin zum gutverdienenden Manager.» Viele seien sehr informiert über den Affenpockenausbruch. Trotzdem gehe der Ausbruch weiter, und die Infektionsketten würden nicht unterbrochen. Die Übertragung könnte in beiden Varianten via Blut- oder Samenflüssigkeit geschehen. In beiden Flüssigkeiten wurden die Affenpockenviren bereits gefunden.

In Österreich fordert die Community Gesundheitsminister Rauch zum Handeln auf: Sein Haus habe aus Corona nichts gelernt, so die HOSI Wien (MANNSCHAFT berichtete).

Auch Minderjährige in Deutschland ansteckt
Rund drei Monate nach dem ersten Affenpocken-Nachweis in Deutschland spricht das Robert Koch-Institut (RKI) erstmals von bekannt gewordenen Ansteckungen bei Minderjährigen. Bei allen Fällen, ausser zwei Jugendlichen, handele es sich um Erwachsene, heisst es in der Lage-Einschätzung des RKI vom Dienstag. Zunächst hatte der Spiegel über zwei Betroffene im Alter von 15 und 17 Jahren berichtet. Wie aus einer RKI-Datenbank hervorgeht, stammen die Fallmeldungen aus Stuttgart und Erfurt, beziehen sich auf die erste Julihälfte (Meldewochen 27 und 28) und auf männliche Jugendliche.


Insgesamt sind dem RKI mittlerweile 2724 Infektionen aus allen Bundesländern übermittelt worden, fast ausschliesslich handelt es sich um Männer. «Die Übertragungen erfolgen in diesem Ausbruch nach derzeitigen Erkenntnissen in erster Linie im Rahmen von sexuellen Aktivitäten, aktuell insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben», erklärt das RKI. «Bislang sind nur fünf weibliche Fälle in Deutschland übermittelt worden.» Mit Abstand am höchsten ist die Inzidenz in Berlin (MANNSCHAFT berichtete). «Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer», schreibt das RKI.

In Indien ist unterdessen erstmals ein Todesfall eines mit Affenpocken erkrankten Patienten bestätigt worden. Der junge Mann habe keine anderen Gesundheitsprobleme gehabt, teilte die Gesundheitsministerin des betroffenen Bundesstaates Kerala, Veena George, am Montag mit. Er sei vor gut zwei Wochen (19. Juli) in den Vereinigten Arabischen Emiraten positiv auf das Virus getestet worden. Kurz darauf ist er ihren Angaben zufolge in seine Heimat Indien zurückgekehrt, wo er etwas später Fieber bekam, ins Krankenhaus musste und zuletzt an einem Beatmungsgerät gewesen ist. Er sei am vergangenen Samstag gestorben. Indische Tests hätten seine Erkrankung mit Affenpocken bestätigt. Kontaktpersonen von ihm würden beobachtet. (mit dpa)


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