Zwang Bischof Missbrauchs-Opfer zum «Schwulentest»?
Altbischof Klaus Küng soll versucht haben, einen Pfarrer nach Verabreichung von K.O.-Tropfen zu vergewaltigen
Vor einer Woche wurde der Missbrauchsverdacht bekannt: Altbischof Küng soll versucht haben, einen Pfarrer nach Verabreichung von K.O. Tropfen zu vergewaltigen. Nun tun sich weitere Abgründe auf: Nötigte er sein Opfer zu einem «psychiatrischem Schwulentest»?
Klaus Küng, Altbischof der Diözese St. Pölten in Niederösterreich, soll im Jahr 2004 den damaligen Priester und Subregens Wolfgang Rothe «unsittlich berührt haben», wie die Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt und mehrere Medien berichteten. Küng weist das entschieden zurück. Der Vorwurf sei seit mehr als einem Jahr bekannt, jedoch aufgrund der Unglaubwürdigkeit der Quellen nicht weiterverfolgt worden, hiess es von der Diözese St. Pölten am Samstag letzter Woche gegenüber Kathpress.
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Küng behalte sich rechtliche Schritte gegen die Behauptungen vor. Den Vorwurf der versuchten Vergewaltigung bestreitet er. Der 79-Jährige gilt als entschiedener Gegner der aktiven Sterbehilfe, der Abtreibung sowie der Empfängnisverhütung.
Die Vorwürfe beziehen sich auf das Jahr 2004. Damals hatte man im Priesterseminar St. Pölten unter anderem Kinderpornos und homoerotische Aufnahmen von Priestern gefunden, Küng wurde eingesetzt, um die Vorfälle zu untersuchen. Die Prüfung führte dazu, dass das Seminar geschlossen und die Führung, darunter Rothe, entlassen wurde. Küng wurde später zum Diözesanbischof ernannt und emeritierte im Mai 2018. Seit 2010 war er innerhalb der Bischofskonferenz auch für die kirchliche Stiftung Opferschutz zuständig.
Wie die Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt nun berichtet, soll Küng als Chef ein paar Monate nach dem angeblichen Vergewaltigungsversuch sein Opfer und Mitarbeiter zu einem «psychiatrischen Schwulentest» zu einem deutschen Gerichtspsychiater beordert haben. Dieser schickte dann sein «wissenschaftlich begründetes psychiatrisch-psychologisches Gutachten» direkt an «seine Exzellenz Herrn Bischof DDr. Klaus Küng». Das Opfer wurde von dem Psychiater und einem Psychologen über zwei Tage in ein Kreuzverhör genommen, um herauszufinden, ob der Jungpriester denn homosexuell sei.
«Wir sind fassungslos und schämen uns für den ehemaligen Opus Dei Bischof Küng», erklärt Sepp Rothwangl von der Plattform. «Menschenverachtender kann man kaum mehr sein. Wir fordern Küng nun auf, alles auf den Tisch zu legen. Und auch die Klasnic Kommission soll etwaige Missbrauchsbeschwerden über ihren ehemaligen Chef offenlegen.» Über 2.000 Missbrauchopfer wurden von der österreichischen Kommission unter der Leitung von Waltraud Klasnic seit 2010 finanziell entschädigt.
Von der Justiz verlangt die Plattform ein entschiedenes Vorgehen, sowie Hausdurchsuchungen in den Ombudsstellen und bei der Klasnic-Kommission durchzuführen. «Wir vermuten, dass hier viele Straftaten archiviert sind und vor der Justiz versteckt werden sollen».
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Küng hatte eigenen «Schwulentest» Wie wichtig Küng, einem studierten Mediziner, das Ausfinden von Homosexuellen in der Priesterschaft war, zeige laut Rothwangl auch eine Anekdote, die der Theologe David Berger in seinem Buch „Der heilige Schein» erzählt. Demnach könne Küng Schwule an ihrer Vorliebe für die Farben Violett und Rosa erkennen, an ihrem Bedürfnis Fotos von sich selbst aufzuhängen, an einem bestimmten Geruch und an einem zu weichen Händedruck.
Etwa 50 Prozent homosexuelle Täter seien für rund 80 Prozent der Missbräuche verantwortlich, findet Hubert Hecker, ehemaliger Autor des berüchtigten Hetzportals kreuz.net (MANNSCHAFT berichtete).
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