Zohran Mamdani beruft trans Rabbinerin Abby Stein ins Übergangsteam
Trans Rabbinerin Abby Stein erhält einen Platz im Übergangsteam von New Yorks künftiger Stadtregierung unter Zohran Mamdani. Die Ankündigung stösst überwiegend auf Zustimmung, Konservative sind empört.
New Yorks künftiger Bürgermeister Zohran Mamdani hat die Rabbinerin Abby Stein in sein Übergangsteam berufen. Stein ist eine trans Frau und war bereits während Mamdanis Wahlkampf öffentlich an seiner Seite. Die Entscheidung führt zu deutlicher Kritik aus rechten Kreisen.
Stein unterstützte Mamdanis Bewerbung um das Bürgermeisteramt in der Kampagne «Jews for Zohran». In einem Wahlwerbespot sagte sie: «Wir wissen, dass Zohran dafür kämpfen wird, unsere Stadt für unsere Familien erschwinglich und sicher zu machen.» Weiter erklärte sie: «Als Juden, als Rabbiner, als New Yorker glauben wir, dass alle Menschen gedeihen dürfen. Zohran stimmt zu.»
Mamdani gewann die Bürgermeisterwahl Anfang November gegen den früheren Gouverneur Andrew Cuomo (MANNSCHAFT berichtete). Er wird am 1. Januar 2026 vereidigt. Vorab stellte er mehr als 400 Personen in 17 Übergangsausschüssen zusammen, die seine künftige Regierung vorbereiten sollen. In einer Erklärung sagte er: «Eine Liebe für harte Arbeit, ein tiefes Vertrauen in das Versprechen von New York City und ein Engagement für die Erschwinglichkeitsagenda vereinen die mehr als 400 Fachpersonen.» Weiter erklärte er: «Diese Ausschüsse werden entscheidend sein, damit wir am 1. Januar sofort handlungsfähig sind – und die Ergebnisse unseren Versprechen entsprechen.»
Stein wuchs in einer orthodoxen chassidischen Familie in Williamsburg auf. Sie unterdrückte ihre Geschlechtsidentität seit der Kindheit und heiratete eine Frau, mit der sie einen Sohn hat. 2012 verliess sie die Gemeinschaft und hatte 2015 als trans Frau ihr Coming-out. Heute ist sie Rabbinerin an der progressiven Kolot-Chayein-Synagoge in Brooklyn. 2019 veröffentlichte sie ihre Memoiren «Becoming Eve: My Journey from Ultra Orthodox Rabbi to Transgender Woman», die später als Off-Broadway-Stück adaptiert wurden. Sie machte immer wieder Schlagzeilen mit ihrem Coming-out und ihrer politischen Aktivität, darunter ihrer Unterstützung für Palästina.
Die Berufung Steins sorgt bei konservativen Kommentatoren für heftige Kritik. Rechte Stimmen attackierten sowohl ihre Geschlechtsidentität als auch ihre politische Haltung zum Nahostkonflikt. Einzelne Online-Kommentare bezeichneten sie etwa als «trans Anti-Zionistin». Unterstützende Stimmen reagierten jedoch positiv.
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