Brandenburg
Geht Wolfgang-Joop-Schau auf Wanderschaft?
Macher ist sein Lebenspartner Edwin Lemberg
Engel, Affen und Haute Couture: Eine Ausstellung in Potsdam zeigte, warum Wolfgang Joop weit mehr ist als nur Modedesigner. Wie und wo geht es weiter?
Nach dem Ende der Potsdamer Ausstellung über das Lebenswerk des Designers Wolfgang Joop (81) prüft sein Team, ob die Schau noch in einer anderen Stadt gezeigt werden kann. Es gebe bislang vier Angebote aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland, sagte Joops Lebenspartner Edwin Lemberg, der die Ausstellung geplant hatte, der Deutschen Presse-Agentur. «Wir schauen, dass es weitergeht.» Joop zählt mit Karl Lagerfeld, der 2019 starb, und Jil Sander zu den erfolgreichsten deutschen Modemachern.
In welchen Städten Interesse besteht, die Joop-Austellung zu zeigen, wollte Lemberg nicht sagen. Berlin sei nicht darunter, verriet er noch.
Dauerhafte Joop-Ausstellung in Potsdam denkbar? Lemberg sprach zudem eine von Gästen geäusserte Idee an, ob Joops Heimatstadt Potsdam nicht eine dauerhafte Ausstellung zu seinem Schaffen präsentieren könne. «Ich würde mich freuen», sagte Lemberg dazu. «Das ist sicherlich kein Fehler. Die Potsdamer würden das gut finden.»
Die erste umfassende Ausstellung über das Lebenswerk Joops wurde im Kunstraum Potsdam - eine Art Galerie - gezeigt. Laut Stadt kamen in knapp sechs Wochen mehr als 25'000 Menschen.
Die Ausstellung über sein Lebenswerk zeigte die vielen Talente des schwulen Künstlers. Auf meterhohen Videoprojektionen sind seine Kollektionen auf Laufstegen in Paris oder Mailand zu sehen. Aber auch mehr als 200 Bilder und Skulpturen, die Engel und Affen als wiederkehrende Motive zeigen, hängen in der Galerie.
Was bedeutet ihm die Lebenswerk-Ausstellung? «Es ist natürlich ein bisschen was Ambivalentes. Ich gucke hin und sage: Das bist du gewesen. Da sehe ich jetzt keine Zukunft unbedingt, sondern nur eine Vergangenheit, die mich berührt. Denn bei jedem Bild und bei jeder Kollektion und jedem Foto fällt mir die ganze Zeit wieder ein», sagte Joop der Deutschen Presse-Agentur vor der Eröffnung der Schau.
Dem schwulen Schauspieler Vladimir Burlakov ist es wichtig, Stellung zu beziehen, ganz gleich mit welchen Folgen – schon in der Schule habe er bei Ungerechtigkeit nie seinen Mund gehalten (MANNSCHAFT berichtete).