Will «als Schwuler angstfrei durch ‹Migrantenviertel› gehen»

Yannick Shetty fordert eine konsequente Vermittlung von Grundwerten

Der österreichische Politiker Yannick Shetty (Foto: Iness01 / Wiki Commons)
Der österreichische Politiker Yannick Shetty (Foto: Iness01 / Wiki Commons)

Der Neos-Abgeordnete Yannick Shetty ist in seiner Partei zuständig für Integration, Jugend, Sport und LGBTIQ. Für Profil erklärt er, was er als Integrationsminister einer künftigen Regierung etwa gegen Hasskriminalität tun würde.

«Als Integrationsminister in einer künftigen Regierung würde ich eine Politik jenseits linker Realitsferne und rechter Hetze betreiben», erklärt Shetty im Profil.

Das Nachrichtenmagazin hatte zuvor eine aktuelle Umfrage von Unique Research veröffentlicht. Demnach käme die rechtspopulistische FPÖ aktuell auf  31 Prozent der Stimmen und wäre stärkste Partei im Land. Wenn am Sonntag nach der Befragung bereits Nationalratswahl in Österreich gewesen wäre, erhielte die SPÖ 25 Prozent und die aktuelle Kanzlerpartei ÖVP 22 Prozent. Die Grünen kämen auf 10 Stimmenanteil, die NEOS kämen auf 9 Prozent.

Nun stellte sich Shetty der Frage: Was wären seine Antworten auf aktuelle Integrationsprobleme?

Er wolle dafür sorgen, so Shetty, dass es nirgendwo in Österreich ein Problem ist, als Homosexuelle*r mit Partner*in auf der Strasse zu spazieren. «Ich selbst habe Belästigungen erlebt oder davon erfahren. In sieben bis acht von zehn Fällen handelte es sich um Täter mit Migrationshintergrund. Ich möchte als Schwuler angstfrei durch ‹Migrantenviertel› – also durch Zuwanderung geprägte Stadtteile – spazieren können.» Deswegen brauche es Null-Toleranz bei homophober Belästigung und eine konsequente Vermittlung unserer Grundwerte – insbesondere für junge, zugewanderte Männer..

Wie diese Vermittlung aussehen könnte, das hatte Shetty im vergangenen Jahr in einem Gastbeitrag angedeutet. Es müsse bereits in der Schule Sensibilisierungsarbeit mit Role Models aus der Communtiy geleistet werden, es brauche gezielte Sozialarbeit mit jungen muslimischen Männern ausgebaut und in den Werte- und Orientierungskursen des Integrationsfonds müsse Akzeptanz gegenüber LGBTI-Personen integraler Bestandteil des Curriculum sein. «Neben solchen Massnahmen ist ein innermuslimischer, selbstkritischer und reflektierter Dialog – er wird bisher schmerzlich vermisst – Voraussetzung für eine nachhaltige Trendumkehr.»

Von dem «Round Table gegen Hate Crime», den ÖVP und Grüne angekündigt hatten, sei leider «nicht viel zu erwarten».

Seit über acht Monaten gibt es in Österreich eine LGBTIQ-Intergroup – was tut sich? (MANNSCHAFT berichtete).

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