Whoopi Goldberg wird 70: «Den Ruhestand kann ich mir nicht leisten»

Whoopi Goldberg
Immer noch aktiv, nur nicht in Filmen: Whoopi Goldberg. (Bild: Evan Agostini / dpa)

Erfolgsfilme wie «Ghost - Nachricht von Sam», «Die Farbe Lila» und «Sister Act» machten Whoopi Goldberg berühmt. Jetzt wird die US-Schauspielerin 70 – und bleibt im Alltag vieler Amerikaner*innen präsent.

Eigentlich würde Whoopi Goldberg gar nicht so ungern in den Ruhestand gehen. «Aber noch geht es nicht. Ich kann es mir nicht leisten», sagte die US-Schauspielerin dem US-Portal Entertainment Tonight. «Ich muss weiter Rechnungen bezahlen.» Deswegen ist Goldberg, die morgen Donnerstag 70 Jahre alt wird, nach wie vor fast jeden Tag in den USA im TV als eine der Moderatorinnen der Talkshow «The View» im Einsatz – inzwischen schon seit fast 20 Jahren. Die Schauspielerin ist auch ein queer Ally der ersten Stunde (MANNSCHAFT berichtete).

Mit ihrem offensiven Diskussionsstil und häufig umstrittenen Meinungen eckt Goldberg in der Show oft an – verhilft ihr so aber auch zum Erfolg. Die Schauspielerei hat sie darüber hinten angestellt, was viele Fans enttäuscht. «Was ist mit Whoopi Goldberg passiert?», kommentierte auch die Washington Post einmal. «Könnt ihr euch noch an eine Zeit erinnern, in der sie nicht enttäuscht hat?»

Star-Regisseur Spielberg bot ihr Hauptrolle in «Die Farbe Lila» an Dabei hatte Goldberg einst eine Traum-Karriere als Schauspielerin. Star-Regisseur Steven Spielberg sah Goldberg am New Yorker Broadway und bot ihr die Hauptrolle in dem Südstaaten-Drama «Die Farbe Lila» an. «Zuerst habe ich abgelehnt», erzählte die Schauspielerin einmal in einem Interview. «Niemand will sich blamieren.» Dann liess sie sich doch noch überzeugen – und wurde mit einer Oscar-Nominierung für die beste Hauptrolle belohnt.

Fünf Jahre später wurde Goldberg erneut für den Oscar nominiert, diesmal für die beste Nebenrolle in dem Drama «Ghost - Nachricht von Sam», und diesmal bekam sie ihn auch. Als singende Nonne verkleidet zeigte Goldberg in «Sister Act – Eine himmlische Karriere» kurz darauf ihre komische Seite und schaffte endgültig den Durchbruch. Eine Zeit lang galt sie damals als die am besten verdienende Schauspielerin der Welt.

Dreimal verheiratet, dreimal geschieden Aber so richtig leicht war das Leben nie für Goldberg, schon immer musste sie sich lautstark behaupten. Geboren wurde sie als Caryn Elaine Johnson als Tochter einer Krankenschwester und Lehrerin und eines Geistlichen in einem sozialen Wohnungsbau in Manhattan. Ihre Mutter zog sie alleine auf, Goldberg schmiss die Schule, lebte eine Zeit lang auf der Strasse, nahm Drogen und schlug sich mit verschiedenen Jobs durch.

Auch ihr eigenes Familienleben stabilisierte sich nie richtig. Dreimal war Goldberg verheiratet, dreimal liess sie sich wieder scheiden. Ihre einzige Tochter Alexandrea wurde mit 14 Jahren schwanger. «Das war ziemlich verblüffend. Aber ich habe gesagt: ‹OK, lass uns zusammenhalten und das hinbekommen›.»

Goldberg: Meine Tochter ist eine «furchtbare Schauspielerin» Das Baby kam zu Goldbergs Mutter, während Alexandrea ebenfalls eine Filmkarriere startete. Gemeinsam mit ihrer Mutter stand sie in «Sister Act 2 – In göttlicher Mission» vor der Kamera. Eine Rückkehr zum Film ist nicht ganz auszuschliessen, macht sich Goldberg doch seit Jahren stark für einen dritten Teil des Erfolgsfilms (MANNSCHAFT berichtete).

Die Beziehung zu ihrer Tochter, die inzwischen drei Kinder hat, sei gut, sagt Goldberg – auch wenn sie ihr von der Filmkarriere dann doch abgeraten habe. «Sie ist eine furchtbare Schauspielerin. Ich habe ihr gesagt: ‹Vielleicht ist es einfach nichts für dich›.» Tochter, Schwiegersohn, Enkel und inzwischen sogar schon ein Urenkel – das reiche ihr an Familie, sagt Goldberg. Sie wolle nicht mehr heiraten. «Ich suche nicht nach jemandem, mit dem ich für immer zusammen sein oder zusammenleben kann. Ich will niemanden in meinem Haus.»

Auch für die Zeit nach ihrem Tod hat Goldberg schon genaue Vorstellungen. «Ich will kein Hologramm sein. Das steht schon seit 15 Jahren in meinem Testament.» Sie finde diese dreidimensionalen Projektionen von Menschen wie beispielsweise Michael Jackson oder Whitney Houston «ein bisschen unheimlich, gruselig». «Ich werde nur Staub im Wind sein. Ich werde um die Welt ziehen, ich werde überall sein. Vielleicht bin ich in eurem Garten.»

Text: Christina Horsten, dpa

Mehr: Nach mehreren Verschiebungen gibt es nun den ersten Vorgeschmack auf's Biopic «Michael» übers Leben von Michael Jackson (1958–2009). In der Hauptrolle ist Jaafar Jackson zu sehen, der 27-jährige Neffe des Musikers gibt damit sein Schauspieldebüt (MANNSCHAFT berichtete).

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