«Priscilla» und «Sister Act» – Diese Sequels kommen mit Ver­spätung

Originalität ist oft Mangelware im Kinosommer

Foto: Amazon Prime
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«Sister Act» war 1992 ein Kinohit, «Gladiator» im Jahr 2000. Diese und andere Filme sind jetzt wieder Hollywoods Hoffnungsträger. Auch «Priscilla» soll weiter gehen.

Von Barbara Munker, dpa

Vor einem Jahr sah die Kinolandschaft ganz anders aus. Da standen mit der grellen Satire «Barbie» (MANNSCHAFT berichtete) und dem Drama «Oppenheimer» über den Mit-Erfinder der Atombombe völlig neue Stoffe im Rampenlicht. Die Wortschöpfung «Barbenheimer» machte im Juli Schlagzeilen, als die gegensätzlichen Filme am gleichen Tag ins Kino kamen. Als «Barbenheimer» sorgten sie für einen Hype in den sozialen Medien und an den Kinokassen für Spitzeneinnahmen.

Doch Originalität ist oft Mangelware im Kinosommer. Die grossen Hollywood-Studios gehen gerne mit Neuauflagen und Sequels erprobter Stoffe auf Nummer sicher – derzeit aus uralter Vergangenheit.

#Gladiator In dem Originalfilm «Gladiator» (2000) spielte Russell Crowe den gefeierten Gladiator Maximus, der seinen Rivalen, den hinterhältigen Kaiser-Sohn Commodus (Joaquin Phoenix), im Zweikampf tötet und am Ende selbst stirbt. Der Tod des Helden hielt Regisseur Ridley Scott (86) lange von einer Fortsetzung ab – doch jetzt geht die Story mit Lucius Verus, einem Neffen von Commodus, 24 Jahre später weiter.

Für «Gladiator 2» (Kinostart im November) habe er mit moderner Computertechnik und KI die wohl grösste Action-Szene seiner Karriere inszeniert, erzählt Scott dem Filmportal Empire. Ein Trailer mit spektakulären Kampfszenen im römischen Kolosseum, mit Nashorn- und Schiffsschlachten, heizt auf den Monumentalfilm mit den Stars Paul Mescal (aus «All of Us Strangers»), Denzel Washington und Pedro Pascal ein (MANNSCHAFT berichtete).

Paul Mescal bei den Bafta Film Awards (Foto: Ian West/PA Wire/dpa)
Paul Mescal bei den Bafta Film Awards (Foto: Ian West/PA Wire/dpa)

#Freaky Friday US-Schauspielerin Lindsay Lohan (38) und Oscar-Preisträgerin Jamie Lee Curtis (65) stehen für «Freaky Friday 2» wieder gemeinsam vor der Kamera. Bis 2025 müssen sich Fans noch gedulden. In der Disney-Komödie von 2003 hatte Curtis die Psychotherapeutin Tess Coleman gespielt, die ständig mit ihrer Teenagertochter Anna (Lohan) streitet. Nach dem Genuss von magischen Glückskeksen tauschen beide die Körper und müssen sich plötzlich im Leben der anderen durchschlagen.

Die Fortsetzung werde «viel freakier, als man erwarten würde» sein, witzelte Lohan in einem TV-Interview. Die Schauspielerin, damals noch ein Teenager, hat nun eine Mutterrolle mit eigenem Kind. Alles Weitere ist noch unter Verschluss.

#Sister Act 3 Seit Jahren macht sich Whoopi Goldberg (68) für «Sister Act 3» stark, nun sei es bald so weit, erzählte die Komikerin im Juni im ET-Interview. «Sister Act – Eine himmlische Karriere» erschien 1992 und erzählt die Geschichte einer im Kloster landenden Nachtclubsängerin – eine der populärsten Rollen der Oscar-Gewinnerin Goldberg. Ein Jahr später erschien «Sister Act 2 – In göttlicher Mission».

Kommt Meryl Streep als zickige Modemagazin-Chefin zurück? Eine Fortsetzung der Bestsellerverfilmung «Der Teufel trägt Prada» (2006) soll bei Disney in der Mache sein (MANNSCHAFT berichtete).

Auch «Hocus Pocus 3» beabsichtigt das Studio hervorzuzaubern, als Fortsetzung der Komödie um drei Hexen-Schwestern, erstmals gespielt von Bette Midler, Kathy Najimy und Sarah Jessica Parker im Jahr 1993. «Hocus Pocus 2» erschien 2022 beim Streamingdienst Disney+.

#Priscilla Nicht nur Hollywood ist im Nostalgie-Trend: Auch der australische Regisseur Stephan Elliott (59) will nach 30 Jahren seinen queeren Kultfilm «Priscilla – Königin der Wüste» fortsetzen. Das schrille Roadmovie um zwei Dragqueens und eine trans Frau, die in einem auf den Namen Priscilla getauften Bus durch das australische Outback touren, feierte 1994 in Cannes Premiere – und wurde weltweit zum Hit.

Der Cast von damals – Guy Pearce, Hugo Weaving und Terence Stamp, jetzt 86 Jahre alt – soll wieder an Bord sein. Noch in diesem Jahr wolle er drehen, kündigte Elliott im April an (MANNSCHAFT berichtete). Er habe eine Reihe neuer Charaktere im Skript, um eine neue Generation anzusprechen.

Als Musical lief «Priscilla» schon in Linz.

Queer, trans, nicht-binär: Das sind die Schauspiel-Stars von morgen (MANNSCHAFT berichtete).

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