Es ist wieder soweit: Jedes Jahr im Pride Monat bringt die Video-Webseite Pornhub eine Statistik über sein queeres Publikum heraus. Rätselhaft: Spitzenreiter in Deutschland ist nicht Berlin.

Ansonsten gibt es Antworten auf die Fragen: Wer hat am meisten nach bareback gesucht und wer nach big dick? Und warum sind plötzlich so viele Frauen unter den Zuschauer*innen von Schwulenpornos?

Pornhub ist die grösste Webseite auch für Schwulenpornos. Rund 100 Million Menschen besuche die Webseite täglich, das sind mehr als 36 Milliarden Besuche pro Jahr. Doch laut einer Statistik der Webseite sind Schwulenpornos nicht mehr nur für Männer geeignet.

Laut der eigenen Statistik von Pornhub ist die Zahl der Zuschauerinnen im vergangen Jahr um 4 Prozentpunkte gestiegen und liegt aktuell bei 47 Prozent. Die Statistiker führen das auf ihr Interesse an Solo-Männer-Inhalten zurück, die oft von schwulen Darstellern produziert werden.

Unterteilt nach Altersgruppen verzeichnete die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen mit 27 Prozent aller Aufrufe die höchste Zuschauerzahl. Die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen machte 20 Prozent aus. Das besondere an dieser Altersgruppe ist aber auch, dass sie kritisch gegenüber Pornografie eingestellt ist als andere Generationen. Obwohl 65-Jährige und älter nur 11 Prozent der Zuschauer*innen ausmachen, ist es für sie am wahrscheinlichsten, dass sie zum Porno greifen.

Am wichtigsten ist aber jedes Jahr die Landkarte mit verschiedenen Vorlieben. Hier zählt Pornhub jedes Jahr auf, welche Kategorien in welcher Region in der Welt am beliebtesten sind. Island liebte Fuss-Videos, während Tschechen eher Handjobs bevorzugen, die Ukraine mag Gruppensex, in der Schweiz sind Inhalte für Solo-Männer angesagt.

Polen schauen besonders gern Heterosexuellen beim schwulen Sex zu, Iren mögen Daddy-Videos und Ungarn stehen auf Bären. Deutsche mögen Filme mit unbeschnittenen Penissen und Italiener schauen gern beim Blasen zu. Übrigens: 2021 war die grosse Meldung, dass «Femboys» eine Kategorie war, die alle suchten. Davon spricht heute keiner mehr.

Wer wissen will, was «Creampie» bedeutet, bekommt am ehesten Antworten in Norwegen und Belarus. Dort wurde diese Kategorie mehr als jede andere gesucht. In Serbien sahen sie mehr Casting-Inhalte und in Georgien drehte sich alles um die Kategorie «Chubby». In Grossbritannien sahen sie mehr Twinks und in Russland die Cartoon-Kategorie.

Auf Deutschland heruntergebrochen ergibt die Statistik, dass in Berlin vor allem nach «Interracial» gesucht wird, in Mecklenburg-Vorpommern nach «Casting» und in Rheinland-Pfalz nach «Schwarzen». Spitzenreiter in der reinen Anzahl an Pornhub-Zuschauer*innen in Deutschland ist nicht Berlin, sondern Bremen. Dort ist die Rate um 45 Prozent höher als im Bundesschnitt.

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