Wegen Homophobie: Bayern-Fans zählen Spieler Noussair Mazraoui an
Der Fussballer hatte einen Nationalmannschaftskollgen bei einer queerfeindlichen Aktion unterstützt
Fans des FC Bayern haben sich am Samstagabend mir einem kritischen Banner an ihren Spieler an Noussair Mazraoui gewendet und sich gegen Homophobie ausgesprochen.
«Alle Farben sind schön. In Toulouse, München und überall. Respektiere unsere Werte, Mazraoui», stand auf dem banner, das beim Spiel des Rekordmeister gegen RB Leipzig hochgehalten wurde.
Auslöser war ein Instagram-Kommentar von Aussenverteidiger Mazraoui, der sich mit seinem marokkanischen Nationalmannschaftskollegen Zakaria Aboukhlal solidarisiert hatte, als dieser eine Kampagne gegen Homophobie abgesagt hate. Die Ligue 1 hatte am 17. Mai zum Welttag gegen Homophobie und Transphobie ein Zeichen im Sinne des IDAHOBIT (MANNSCHAFT berichtete) gesetzt, alle Spieler sollten mit Trikotnummern in Regenbogenfarben auflaufen.
Nicht alle Profis waren damit einverstanden. Einige Spieler von Pokalsieger FC Toulouse weigerten sich: Zakaria Aboukhlal, Moussa Diarra, und Saïd Hamulic. Sie standen deshalb nicht im Kader. Farès Chaibi weigerte sich ebenfalls, wurde jedoch in der 61. Minute eingewechselt. Beim FC Nantes hatte sich Mostafa Mohamed «aus persönlichen Gründen» gegemn die Aktion ausgesprochen. Er wurde von seinem Verein mit einer Geldstrafe belegt. Toulouse hingegen suspendierte seine vier Fussballer vorerst.
Zakaria Aboukhlal, begründete seine Entscheidung bei wie folgt: «Respekt ist ein Wert, den ich sehr schätze. Er gilt anderen, aber er umfasst auch den Respekt vor meinen eigenen persönlichen Überzeugungen, weshalb ich nicht glaube, dass ich die am besten geeignete Person bin, um an dieser Kampagne teilzunehmen.»
«Gott segne dich Bruder», kommentierte der Münchner Mazraoui daraufhin – mit zwei Herz-Emojis. Darauf folgte nun die Reaktion der Fans.
Der FC Bayern hat sich in der Vergangenheit mehrfach gegen Homophobie im Fussball ausgesprochen. Es gebe «keinen Platz für Ausgrenzung, Diskriminierung, Hass und Gewalt jeder Form», heisst es auf der Vereinswebsite. Ob der Vorfall für Mazraoui beim FC Bayern Konsequenzen haben könnte, ist bisher nicht bekannt.
Für das Frauenteam steht übereinstimmenden Medienberichten zufolge die Verpflichtung von zwei lesbischen internationalen Topspielerinnen bevor (MANNSCHAFT berichtete). Pernille Harder und Magdalena Eriksson wechseln nach Angaben mehrerer Portale zur neuen Saison vom FC Chelsea zum Tabellenführer der Fussball-Bundesliga. Die beiden sind seit 2014 ein Paar.
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