Wegen «Don’t say gay»-Gesetz: Ermittlungen gegen Lehrerin aus Florida
Sie zeigte einen Disney-Film mit einer schwulen Liebesgeschichte
In Florida muss eine Lehrerin mit beruflichen Konsequenzen rechnen: Sie zeigte ihrer Klasse einen Disney-Film mit einer schwulen Figur.
Jenna Barbee hatte in ihrer fünften Klasse an der Winding Waters School im Hernando County einen Disney-Film mit einer schwulen Figur gezeigt. Nun ermitteln die Behörden gegen die junge Frau.
Laut Guardian handelt es sich um den Film «Strange World» aus dem vergangenen Jahr, der eine schwule Romanze zwischen zwei Teenagern zeigt. Im Original gehören Jake Gyllenhaal und Lucy Liu zu den Sprecher*innen. Die Lehrerin zeigte ihrer Klasse von Zehn- und Elfjährigen den Film, weil sie ihnen nach den Prüfungen eine Pause gönnen wollte, erklärt sie einem TikTok-Video.
@becomingabetterbarbee I am the teacher. Here is the truth. #indoctrination #disneymovie #disney #strangeworld #viraltweet ♬ original sound – Jenna Lynn
Die sexuelle Orientierung der Figur haben nichts mit der Film-Auswahl zu tun: «Ich habe viele Fünftklässler, die dieses Jahr zu mir kamen, lange bevor dieser Film gezeigt wurde, und darüber sprachen, dass sie der LGBTIQ Community angehören. Für mich ist das keine grosse Sache. Also sagte ich nur: Okay, grossartig, ich dränge niemanden, ich akzeptiere nur. Das ist es, was ich tue.»
Barbee ist noch in ihrem ersten Dienstjahr und wurde von der Mutter einer Schülerin an die Behörden gemeldet. Diese ist Mitglied bei der rechten Gruppe Moms for Liberty und hat auch schon gefordert, Bücher aus Bibliotheken zu verbannen, die sie «schmutzig» findet, wie der Tallahassee Democrat berichtet,
Gegen die junge Lehrerin wird nun wegen eines möglichen Verstosses gegen das «Don’t say gay»-Gesetz ermittelt. Das von Floridas Gouverneur Ron DeSantis eingeführte Gesetz verbietet es, im Unterricht über LGBTIQ zu reden (MANNSCHAFT berichtete).
Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton hatte kürzlich vor dem Rennen in Miami die Gesetzeslage in Florida kritisiert (MANNSCHAFT berichtete). «Ich werde den Regenbogen auf dem Helm tragen. Es ist nicht anders als als wir in Saudi-Arabien waren», so Hamilton.
Der republikanische Gouverneur, der als aussichtsreicher US-Präsidentschaftskandidat gilt, hat indes auch ein Gesetz unterzeichnet, das es öffentlichen Universitäten verbietet, Programme für mehr Vielfalt und Inklusion (DEI) anzubieten und Geld dafür auszugeben. «Das hat keinen Platz an unseren öffentlichen Institutionen», erklärte DeSantis laut dem Portal The Hill. «Das ganze Experiment mit DEI endet im Bundesstaat Florida.» Das Gesetz untersagt auch das Behandeln von Gendertheorien.
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