Warum Anne Will jetzt lieber Podcasterin ist
Ihre Sendung in der ARD habe sie aber «geliebt»
Sie war eine feste Grösse im deutschen Fernsehen, doch inzwischen hat sie das Genre gewechselt. Die lesbische Ex-Talkmasterin Anne Will hat heute ihren eigenen Podcast - und fühlt sich damit sehr wohl.
Ex-Talkmasterin Anne Will fühlt sich als Podcasterin wohler als in ihrer alten Rolle.
«Ich merke für mich, dass mir das besser gefällt, was ich jetzt mache. Aber ich könnte nicht sagen, ob es mir auch von Beginn an so gut gefallen hätte, wenn ich vorher nicht die Talkshow gemacht hätte», sagte die 59-jährige Journalistin. Inzwischen interviewt sie im Podcast «Politik mit Anne Will» Gesprächspartner*innen.
«Ich hab's geliebt» Will war Gast beim Auftakt der Gesprächsreihe «Habeck Live» im Berliner Ensemble. Dabei sprach Gastgeber und Ex-Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit Will und seinem früheren Kabinettskollegen Volker Wissing.
«Ich hab's geliebt», sagte Will über ihre langjährige ARD-Sendung «Anne Will», die 2023 endete. Mit fünf Gästen und einer Stunde Sendezeit habe es viel Zeitdruck gegeben. Für sie sei es sehr darauf angekommen, ein gutes Gespräch zu organisieren.
Wenn sie einen ihrer Gäste mehrere Minuten am Stück befragt habe, habe sie gespürt, dass «Widerstand aus der Gruppe» kam von anderen Gästen, die um ihre Redeanteile fürchteten.
«Es gelingen tiefgründigere Gespräche, weil man Zeit hat.»
Anne Will
Habeck und Wissing berichten von Talkshow-Erfahrungen Bei ihrem Podcast hingegen könne sie ihre Gesprächspartner «in einem ruhigen Setting, in einem kleinen Raum, wo gar keine Ablenkungen sind», sprechen. Es sei, «als sässe man mit jemandem zusammen, den man auf der Strasse kennengelernt hat und führt ein gutes Gespräch», sagte Will. «Es gelingen tiefgründigere Gespräche, weil man Zeit hat.» Podcasts könnten eine Art Gegenbewegung sein zum hektischen Scrollen durchs Handy.
Habeck sagte, als Politiker habe man als Talkshow-Gast für die Berichterstattung am Morgen gesprochen. «Also wieder nicht oder nur begrenzt zur Lösung der Sache, sondern für die mediale Berichterstattung.» Wissing berichtete von Erwartungsdruck: Man müsse unterhaltsam sein, stark vorkommen und Botschaften setzen, die die eigenen Anhänger zufriedenstellten.
Samuel checkte sein Handy ständig – ohne echten Grund. Grindr, Games, Social Media: alles wurde zum Automatismus. Wie aus Gewohnheit problematisches Verhalten wurde und was ihm geholfen hat, das zu ändern (MANNSCHAFT-Story).
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