Vermummte greifen Veranstaltung für Vielfalt in Bad Freienwalde an

Auch die queere Community war vor Ort

Bad freienwalde
«Bad Freienwalde ist bunt» (Bild: Bad freienwalde ist bunt/Instagram)

Die Veranstaltung «Bad Freienwalde ist bunt» wurde am Wochenende von einem Schlägertrupp überfallen. Es gab Verletzte.

Mit Schlagwerkzeugen hat eine Gruppe von zum Teil Vermummten in Bad Freienwalde im Osten von Brandenburg eine Kundgebung gegen rechts angegriffen. Mindestens zwei Menschen wurden bei der Attacke am Mittag auf dem Marktplatz leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Bei Instagram schrieben die Veranstalter*innen etwas von «12 vermummten und mit Telekopschlagstöcken und Quarzhandschuhen bewaffneten jugen Männern», es seien drei Menschen verletzt worden.

Brandenburgs Innenminister René Wilke hat den gewaltsamen Übergriff verurteilt. Wer Menschen attackiere, die ein Familien- und Kinderfest organisierten oder daran teilnähmen, bewege sich weit ausserhalb dessen, was man als Gesellschaft akzeptieren könne und dürfe, so der parteilose Politiker.

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Brandenburgs Innenminister Wilke (Bild: Christoph Soeder/dpa)

Da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, wird der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz die Ermittlungen übernehmen, sagte ein Polizeisprecher. Die Behörde hatte demnach vor Beginn der Veranstaltung Kontakt mit den Veranstaltern. Einsatzkräfte seien zwar vor Ort gewesen, jedoch an der falschen Stelle - deshalb hätten diese den Angriff nicht verhindern und die Täter entkommen kommen, sagte der Sprecher.

Laut Polizei ist von 10 bis 15 Angreifern die Rede. Noch vor dem Eintreffen der Polizeikräfte flüchteten die Täter. Die Verletzten mussten nicht von Rettungskräften behandelt werden.

Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und bittet Zeug*innen um Hinweise. Das Bündnis «Bad Freienwalde ist Bunt» wollte am Sonntag mit einer Sommerkundgebung «gegen Rechtsruck, gegen Hass und Hetze» demonstrieren. Geplant waren unter anderem ein Kinderprogramm, Livemusik und ein Graffitiworkshop.

Der RBB berichtete, die Veranstalter*innen hätten bereits im Vorfeld von Störungen berichtet. Es seien rund 40 Plakate, die auf das Vielfaltsfest hinwiesen, im Umkreis der Stadt abgerissen und gestohlen worden, heisst es in dem Bericht. Die Polizei bestätigte das zunächst nicht.

100 km weiter östlich wurde in Dallgow-Döberitz (Havelland) eine Regenbogenflagge angezündet. Sie war Anfang Juni vor dem Rathaus gehisst worden. Polizeikräfte hätten auf einer Streifenfahrt gegen 6:30 Uhr am Sonntagmorgen bemerkt, dass die Flagge offenbar in Brand gesetzt und so «weitestgehend beschädigt» worden sei. Die Polizei habe eine Anzeige wegen Volksverhetzung und Sachbeschädigung aufgenommen.

Bei 36 Grad Hitze: Tausende demonstrieren bei Pride-Parade in Rom. Es wurden auch Pro-Palästina- und Anti-Putin-Plakate gezeigt (MANNSCHAFT berichtete).

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