Vagina-Museum in London gerettet
Die «lustvolle und empowernd-aufklärende Darstellung» weiblicher Sexualität geht weiter
Das Museum, das sich zum Ziel gesetzt hat, das Stigma rund um gynäkologische Anatomie zu bekämpfen und Körperpositivität zu fördern, hatte aufgrund hoher vierteljährlicher Mietkosten mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Londons «Vagina Museum» hat in nur vier Tagen über 70'000 Pfund gesammelt und damit seine Zukunft gesichert.
Wie unterschiedlich können Vulvalippen aussehen? Wieso lehnte man im frühen Europa Essen ab, das von menstruierenden Frauen gekocht wurde? Und weshalb kann eigentlich jedes Kind einen Penis malen, aber nicht jeder Erwachsene eine Vulva? Mit diesen Fragen haben sich die Gründerinnen des Vagina Museums auseinandergesetzt.
Doch das Haus war bedroht. Das LGBTIQ-inklusive Museum hatte einen dringenden Spendenaufruf gestartet und gewarnt, dass eine Schliessung unmittelbar bevorstehe, falls nicht bald finanzielle Unterstützung käme. Nun ist die Miete für das kommende Quartal gedeckt, hiess es
Auf seiner Website hiess es: «Das Vagina Museum steht kurz vor der endgültigen Schliessung – für immer. Wir werden von allen Seiten bedrängt. Reproduktive Rechte sind in der Krise. Frauenrechte sind in der Krise. LGBTIQ-Rechte sind in der Krise. Kunst und Kultur sind in der Krise.»
Man wolle standhaft bleiben in einer Welt, «die uns braucht, aber nicht immer will». Man könne diesem Sturm nicht länger allein trotzen. Darum brauche es Unterstützung.
Das Museum, das gegen das Stigma rund um gynäkologische Anatomie kämpft und Körperpositivität fördert, hatte seit seiner Gründung Schwierigkeiten, eine dauerhafte Räumlichkeit zu sichern. 2022 musste es seinen ursprünglichen Standort in Camden verlassen, weil der Vermieter den Mietvertrag nicht verlängerte. Nun drohte in Bethnal Green das gleiche Schicksal, da die Mietforderungen zu hoch waren.
Am 14. März machte das Museum seine finanziellen Schwierigkeiten öffentlich und erklärte, dass trotz aller Bemühungen um eine flexiblere Zahlungsstruktur die Vermieter*innen auf vierteljährlichen Zahlungen bestanden und keine monatlichen Raten akzeptierten. Wenige Tage später konnte man nun die Rettung verkünden.
Nachdem das GoFundMe-Ziel von 60'000 Pfund erreicht wurde, teilte das Team mit: «Das Vulva-Museum ist gerettet! In diesem #WomensHistoryMonth haben wir gemeinsam verhindert, dass das Vulva-Museum nur eine Randnotiz in der Geschichte der Frauen wird. Stattdessen haben wir Geschichte geschrieben. Diese Community hat sich gegen überwältigende Kräfte durchgesetzt!»
Die Gründerin des Museums, Florence Schechter, hat sich immer wieder zur Bedeutung von Inklusivität geäussert. Gegenüber PinkNews erklärte sie vor drei Jahren: «Natürlich sind wir trans-inklusiv. Ich liebe viele Menschen, die trans sind. Wir haben trans und nicht-binäre Mitarbeitende und Freiwillige. Sie sind einfach Menschen, und ich sehe keinen Grund, warum wir sie nicht einbeziehen sollten.»
«Das Vagina Museum ist gerettet! Wir haben gemeinsam verhindert, dass das Museum nur eine Randnotiz in der Geschichte der Frauen wird.»
Team des Vagina-Museums
Doch genau dieses Bekenntnis zur Inklusivität hat das Museum laut Schechter zum «Epizentrum der Transphobie» gemacht. Trotz finanzieller Hürden zeigt die überwältigende Unterstützung für den Spendenaufruf, dass das Vagina-Museum weiterhin ein essenzieller Ort für Bildung, Aufklärung und Gemeinschaft bleibt.
«We are family» – Diese Promis stehen zu ihren queeren Verwandten: Sie sind schwul, lesbisch oder trans: die Geschwister, Kinder, «Niblings» und Eltern von Promis. Ob Cher, Chris Evans oder Politiker wie Franz Müntefering. Eine Auswahl.
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