USA: Terrorangriffe auf queere Bars geplant – zwei Männer verhaftet
In den USA sind zwei Männer verhaftet worden, die laut Behörden Angriffe auf LGBTIQ-Bars geplant haben sollen. Die Beschuldigten, beide 20 Jahre alt, sollen von der Extremistengruppe «Islamischer Staat» inspiriert gewesen sein.
Die Männer hatten nach Angaben der Ermittler*innen Waffen und Munition beschafft und auf Schiessständen geübt. Laut einer 72-seitigen Strafanzeige, die am Montag vor einem Bundesgericht in Detroit veröffentlicht wurde, sollen sie Bars in den Vororten von Detroit, darunter Ferndale, auf mögliche Anschläge überprüft haben. Ein Minderjähriger, als «Person 1» bezeichnet, war den Behörden zufolge stark in die Planungen eingebunden.
Wie PBS News berichtet, überwachte das FBI die Verdächtigen mehrere Wochen lang. Dabei kamen unter anderem Kameras auf einem Pfosten vor einem Haus in Dearborn sowie Auswertungen verschlüsselter Chats und sozialer Medien zum Einsatz.
Die beiden Männer wurden wegen Erhalts und Weitergabe von Waffen und Munition mit Bezug auf Terrorismus angeklagt. Beide traten am Montag kurz vor Gericht auf und verbleiben bis zu einer Anhörung am 10. November in Haft. Die Anwälte der Männer äusserten sich bislang nicht zu den Vorwürfen.
Laut Anklageschrift hatte einer der Männer kürzlich über 1600 Schuss Munition für AR-15-ähnliche Gewehre gekauft. Beide hätten regelmässig auf Schiessständen geübt. In Gesprächen hätten die Beschuldigten wiederholt den Begriff «Pumpkins» (Kürbisse) verwendet, ein Hinweis auf einen geplanten Anschlag zu Halloween. Der minderjährige Mitverschwörer habe sich zudem regelmässig mit dem Vater eines «lokalen islamistischen Ideologen» über den Zeitpunkt eines «guten Werkes» beraten.
Bei Durchsuchungen in Dearborn und in einem Lagerraum in Inkster, den der zweite Mann gemietet hatte, fanden die Ermittler taktische Westen, Rucksäcke, AR-15-ähnliche Gewehre, geladene Handfeuerwaffen, Munition und Gopro-Kameras.
Ferndale, nördlich von Detroit gelegen, zieht mit seiner jährlichen Pride-Parade Zehntausende Menschen an. Der ehemalige Bürgermeister Dave Coulter, selbst schwul, bezeichnete die mutmasslichen Pläne als «beunruhigend» und erinnerte an den Anschlag im Pulse Nightclub in Orlando vor neun Jahren, bei dem 43 Menschen getötet wurden.
Mehr: Nur wenige Länder schützen LGBTIQ-Jugendliche vor Mobbing in Schulen (MANNSCHAFT berichtete)
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