Trinidad und Tobago verbieten Homosexualität erneut
Das aus den zwei Inseln bestehende karibische Land nahe Venezuela dreht die Zeit zurück
Ein Berufungsgericht in Trinidad und Tobago hat einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen im Land wieder unter Strafe gestellt. Ein LGBTIQ-Aktivist aus dem Land hatte die Legalisierung vor sieben Jahren erwirkt.
Das oberste Gericht in Trinidad und Tobago erklärte einst das Verbot von homosexuellen Handlungen für verfassungswidrig. Der LGBTIQ-Aktivist Jason Jones hatte mittels einer Crowdfunding-Kampagne Geld für die Gerichtskosten gesammelt. Nun spricht er von einer traumatischen Rekriminalisierung.
Jones hatte die betreffenden Paragraphen 13 und 16 des Sexual Offenses Act des Landes angefochten. Richterin Devindra Rampersad vom High Court erklärte sie im Jahr 2018 für verfassungswidrig. Doch die Regierung des Landes legte gegen ihr Urteil Berufung ein.
Wie Washington Blade berichtet hoben nun die Richter des Berufungsgerichts, Nolan Bereaux und Charmaine Pemberton, das Urteil auf.
«Als LGBTIQ-Bürger von Trinidad und Tobago hat dieses regressive Urteil meinen Vertrag als Bürger von Trinidad und Tobago zerrissen und macht mich vor dem Gesetz erneut zu einem nicht gefassten Kriminellen», so Jones in einer Erklärung bei X. «Das Berufungsgericht von Trinidad und Tobago hat LGBTIQ zur Zielscheibe gemacht und uns in unserem eigenen Land zu Bürgern der Unterschicht gemacht.»
Es ist fast genau sieben Jahre her, dass am 12. April 2018 das Oberste Gericht in Trinidad und Tobago das Verbot von sexuellen Handlungen zwischen Männern für verfassungswidrig erklärte. Das Sexualstraf- und Sodomiegesetz würde die Menschenrechte des Klägers verletzen, so die Richterin.
Das Urteil wurde vor dem Gerichtsgebäude von einer grossen Menschenmenge in Regenbogenkleidung und mit der Nationalhymne begrüsst. Die Entscheidung soll ein positives Signal für weitere Länder in der Karibik senden. «Mit ähnlichen Entwicklungen in Belize wird die Bewegung Schwung in die Region bringen», erklärte die Richterin.
Die Briten hatten das Verbot im Zuge ihrer Kolonialherrschaft im 19. Jahrhundert eingeführt. 1986 erhöhte das Parlament die Strafe für gleichgeschlechtliche Handlungen auf zehn Jahre, dann im Jahr 2000 auf 25 Jahre. LGBTIQ-Organisationen gehen davon aus, dass die Regierung den Entscheid des Gerichts anfechten wird.
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