«Regenbogennarben» – Trauma und Stigma bei LGBTIQ
In der Bibliothek zur Gleichstellung in Zürich findet am 23. Juni eine Veranstaltung zum Thema statt
Die Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich organisiert mit dem BiblioTalk am 23. Juni eine Veranstaltung, die Traumata und Stigma bei LGBTIQ-Personen ins Zentrum rückt.
In der Schweiz, wie auch in vielen anderen Ländern, hat sich die gesellschaftliche Situation von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und trans Menschen verbessert. Die deutliche Annahme der Erweiterung der Anti-Rassismusstrafnorm auf die sexuelle Orientierung am 9. Februar (MANNSCHAFT berichtete) bestätigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung LGBTIQ-Personen als Teil der Gemeinschaft akzeptieren und Diskriminierung ihnen gegenüber nicht tolerieren wollen.
Im Alltag zeigt sich jedoch, dass LGBTIQ als soziale Minderheit noch immer Stigmatisierung und Diskriminierung unterworfen sind. Ein Lebensentwurf ausserhalb der cis- und Heteronormativität erweist sich auch heute noch als nicht ganz ungefährlich.
Übergriffe gegen Schwule, wie sie kürzlich in Zürich passiert sind (MANNSCHAFT berichtete) sind nur die Spitze des Eisbergs. Neben gewaltsamen Auseinandersetzungen geschieht die Diskriminierung oftmals auch versteckt oder hinter dem Schleier wohlwollender Gründe. So beispielsweise das absichtliche Misgendern von trans Menschen, Anstarren, abfällige Bemerkungen oder Eltern, die ihre Kinder mit Konversionstherapien «umpolen» wollen.
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Studien zeigen, dass diese Stigmatisierung psychische Traumata, körperliche Verletzungen und sozial desolate Situationen hinterlassen. Diese Narben können je nach individueller Situation, Umfeld und Gesetzgebung gut verheilen – oder eben nicht.
Dr. David Garcia Nuñez ist Leiter des Schwerpunkts für Geschlechtervarianz am Universitätsspital Basel. Im BiblioTalk präsentiert er Resultate repräsentativer Umfragen und diskutiert nötige Veränderungen. Folgende Fragen sollen diskutiert werden:
- Welche Folgen hat es, wenn sich Menschen ständig gegen Diskriminierung wappnen müssen?
- Wie kann auf struktureller und interpersoneller Ebene Diskriminierung von LGBTIQs verhindert oder vermindert werden?
Auf Grund von Vorsichtsmassnahmen gegenüber dem Corona-Virus wurde die Veranstaltung auf den Dienstag, 23. Juni verschoben. Sie ist kostenlos und findet von 18:00 bis 20:00 Uhr in der Bibliothek zur Gleichstellung statt. Eine Anmeldung wird empfohlen und ist bis zum 17. Juni 2020 möglich.
Bibliothek zur Gleichstellung (4. OG) Stadhausquai 17 8001 Zürich
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