Trans Mann nach Attacke bei CSD Münster weiter im Koma
Noch gibt es keine konkrete Spur zum Tatverdächtigen
Der 25-jährige Mann, der am Samstagabend beim Christopher Street Day in Münster niedergeschlagen und schwer verletzt worden ist, liegt weiter im künstlichen Koma.
Malte ist nicht ansprechbar. Das teilte der Verein Trans*Inter*-Münster, dem der Mann angehört, am Dienstag mit. «Sein Zustand ist weiter lebensbedrohlich», sagte Vereinsvorstand Felix Adrian Schäper. Es bestehe keine Lebensgefahr mehr, hattte der WDR am Montag mit Bezug auf die Polizei gemeldet.
Laut Polizei gibt es zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung, aber noch keine konkrete Spur zu dem Tatverdächtigen.
Zeug*innen zufolge soll der unbekannte Angreifer bei der Versammlung mehrere Frauen mit den Worten «Lesbische Hure» und «Verpisst euch» beschimpft haben und drohend auf sie zugegangen sein (MANNSCHAFT berichtete).
Laut Polizei hat der 25-Jährige den Vorfall mitbekommen und den Störer gebeten, die Beleidigungen zu unterlassen. Unvermittelt habe der Unbekannte ihm daraufhin brutal ins Gesicht geschlagen. Der Helfer habe das Gleichgewicht verloren, bevor ihn ein weiterer Faustschlag im Gesicht traf. Dann habe der 25-Jährige das Bewusstsein verloren und sei mit dem Kopf auf den Asphalt aufgeschlagen.
Mit einem Begleiter sei der Tatverdächtige zu Fuss geflüchtet. Laut Zeug*innen soll er zwischen 1,70 bis 1,80 Meter gross, etwa 18 bis 20 Jahre alt und von schmächtiger Statur sein. Er trug eine Jeans mit Schlag, ein T-Shirt und einen Anglerhut. Eine Ermittlungskommission wurde eingerichtet. Die Polizei sucht weitere Zeug*innen.
Der Queer-Beauftragte Sven Lehmann (Grüne) erklärte bei Twitter: «Transfeindliche Hetze führt zu transfeindlicher Gewalt. All meine Gedanken sind bei Malte. Ich hoffe, dass er diese widerwärtige Tat übersteht und vollständig genest. Solidarität mit trans und queeren Menschen ist existenzieller denn je!»
Auch am Rande des CSD Bremen gab es einen LGBTIQ-feindlichen Vorfall. Die Polizei sucht Zeug*innen (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Pride
US-Sponsoren ziehen sich vom Kölner CSD zurück
Der Umzug zum Christopher Street Day in Köln gilt als einer der grössten seiner Art in Europa. Doch nun hat die repressive Politik von Donald Trump auch Auswirkungen auf das Event am Rhein.
Von Newsdesk/©DPA
News
Gesundheit
«Soft-Start» für E-Patientenakte – Aidshilfe warnt vor Sicherheitslücken
Bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen hinkt Deutschland hinterher. Für eine zentrale Anwendung für Millionen Versicherte beginnt nun aber die Ausdehnung auf die ganze Republik - schrittweise.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
News
HIV, Aids & STI
Religion
Papst-Kritiker Müller will mehr Härte im Umgang mit Homosexuellen
Papst Franziskus ist am Samstag in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom begraben worden. Der deutsche Kurienkardinal Müller war einer seiner lautesten Kritiker. Er hofft, dass der Papst-Nachfolger anders auftritt – etwa beim Thema Homosexualität.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Österreich
Starker Rechtsruck in Wien – Aber Bürgermeister kann weitermachen
Die queerfeindliche und rechtsextreme FPÖ legte bei den Wiener Wahlen deutlich zu. Die Sozialdemokraten bleiben jedoch stärkste Kraft. Damit ist die Finanzierung von queeren Projekten für die nächsten fünf Jahre gesichert.
Von Christian Höller
LGBTIQ-Rechte
Queerfeindlichkeit
News
Politik