Morddrohung gegen schwulen Bundestagskandidaten Bruno Hönel
Nun ermittelt der Staatsschutz
Der grüne Bundestagskandidat Bruno Hönel aus Lübeck ist bei Facebook mit dem Tod bedroht worden – offenbar, weil er schwul ist.
Am Montag wurde in Lübeck die Pride Woche eröffnet. Aus diesem Anlass sollte Bruno Hönel eine kurze Rede halten, um 18 Uhr. Zuvor erhielt er eine Morddrohung, in der es hiess: Um 18 Uhr an jenem Tag sei er tot.
Der junge Politiker erhielt daraufhin Polizeischutz, zudem ermittelt der Staatsschutz. Wie Hönel gegenüber den Lübecker Nachrichten (bezahlpflichtiger Artikel) angab, wurde sein Grusswort zeitlich vorgezogen. Trotzdem sei ihm «mulmig» zumute gewesen. Dennoch wolle er sich nicht einschüchtern lassen.
Wie Hönel später via Twitter erklärte, sei alles friedlich gelaufen. Die Polizei sei aus Sicherheitsgründen dazu gekommen, die Beamt*innen seien sehr freundlich und hilfsbereit gewesen, sodass er sein Grusswort ohne grosse Sorgen halten konnte.
Eine Demo gibt es zum diesjährigen CSD in Lübeck übrigens nicht. «Bei einer Inzidenz von 50 (und steigend) haben wir uns nun entschieden auch in diesem Jahr auf die Demo zu verzichten. In der momentanen Situation so viele Menschen in Lübecks engen Strassen zusammenzuführen, wäre alles andere als verantwortungsvoll», erkärt der Verein Lübeck Pride auf seiner Homepage.
Man wolle nicht zum Infektionsgeschehen in Schleswig-Holstein beitragen. «Uns ist queere Sichtbarkeit wichtig. Uns liegen aber eure und die Gesundheit eurer Familie sowie eurem Freundeskreis am Herzen», so der CSD-Verein.
Hönel ist nicht der einzige schwule Politiker, der im Wahlkampf angefeindet wird. Auch der SPD-Mann Yannik Düringer wurde wiederholt homofeindlich beschimpft (MANNSCHAFT+).
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