Messerangriff auf lesbisches Paar in der Steiermark
Es passierte Anfang der Woche
In Fehring soll ein 61-jähriger Mann mehrere Jugendliche an einer Bushaltestelle beleidigt und danach mit einem Messer ein lesbisches Paar bedroht haben.
Weil die Frauen Händchen hielten, hat in Fehring in der Steiermark ein 61 Jahre alter Mann am Montag ein lesbisches Paar mit einem Taschenmesser bedroht. Dann flüchtete er in unbekannte Richtung. Doch die Polizei konnte den Täter fassen und festnehmen. Er soll erklärt haben, gleichgeschlechtliche Paare zu verabscheuen.
Kurz bevor er das lesbische Paar bedroht hatte, hat der 61-Jährige Schüler*innen im Alter von zehn bis 14 Jahren beschimpft, die an der Bushaltestelle am Fehringer Hauptplatz warteten. Der Verdächtige wurde in die gut 60km entfernte Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Den ermittelnden Behörden soll er bereits bekannt sein.
Der Mann soll schon mit dem Luftdruckgewehr über den Hauptplatz in Fehring gelaufen sein. Auch im Drogenmilieu sei er beheimatet, wie die Kleine Zeitung von der Polizei erfuhr.
Nach der Attacke erneuert die sozialdemokratische LGBTIQ-Organisation Soho ihren Ruf nach einem Nationalen Aktionsplan (NAP) gegen Hass und Diskriminierung. Für die Soho Steiermark unterstreicht dieser Vorfall einmal mehr die Gefahr der steigenden LGBTIQ-Feindlichkeit in der gesamten Steiermark: «Seit Jahren zeigen die Statistiken, dass Hassverbrechen gegen queere Menschen in ganz Österreich und auch in der Steiermark zunehmen. Es kann und darf nicht sein, dass die Bundespolitik dieser Entwicklung weiterhin untätig zusieht», so Soho-Bundesvorsitzender und Nationalratsabgeordneter Mario Lindner.
«Niemand darf im Jahr 2024 Angst davor haben müssen, bei Tageslicht auf offener Strasse attackiert und bedroht zu werden, nur weil man die Hand der Partnerin hält. Wir brauchen ein bundesweites Vorgehen gegen jede Form von Hate Crime und Hate Speech - es ist höchste Zeit für einen Nationalen Aktionsplan gegen Hass!», fordert Lindner.
«Österreich ist eins der letzten europäischen Länder, in dem Diskriminierung gegen LGBTIQ-Personen legal ist.»
Auch die Vorsitzende der Soho Steiermark, Gemeinderätin Anna Robosch, sieht bundesweiten Handlungsbedarf: «Österreich ist heute eines der letzten europäischen Länder, in dem Diskriminierung gegen LGBTIQ-Personen legal ist - von einer wirkungsvollen Strategie gegen Diskriminierung und Hassverbrechen können wir leider nur träumen. Dieser traurigen Entwicklung müssen wir endlich bundesweit entgegensteuern.»
Gute Nachrichten aus der Schweiz: Der Walliser Grossrat verbietet schädliche «Konversionsmassnahmen». Es ist nach Neuenburg und Waadt der dritte Kanton (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Wien
Auf Luziwuzis Spuren: Conchita Wurst singt in der schwulen Sauna
Eine der berühmtesten schwulen Saunen der Welt geht neue Wege. Im Wiener «Kaiserbründl» werden jetzt auch Konzerte veranstaltet. Conchita Wurst tritt dort auf. Zuvor und danach gibt es exklusive Führungen für alle Konzertgäste.
Von Christian Höller
Schwul
Unterhaltung
News
Lifestyle
Österreich
News
Wegen Pride-Fahne: Mann bei Gemeindefest in Essen verletzt
In Essen wird auf einem katholischen Gemeindefest mindestens ein junger Mann attackiert und verletzt. Der Angreifer störte sich offenbar an einer Regenbogenfahne. Der Bischof verurteilt die Attacke.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Musik
Unterhaltung per Dekret: Russlands Anti-Eurovision «ohne Perversion»
Schon vier Mal hat Russland wegen seines Kriegs gegen die Ukraine nicht beim Eurovision Song Contest mitsingen dürfen. Nun muss eine Konkurrenzveranstaltung her - mit interessanter Gästeliste.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Queerfeindlichkeit
Eurovision Song Contest
Grossbritannien
Barleute als «Gender-Polizei»? Widerstand gegen britisches Anti-trans-Gesetz
Die britische Menschenrechtskommission EHRC steht massiv in der Kritik: Ein neuer Code of Practice könnte trans Menschen aus geschlechtsspezifischen Räumen ausschliessen. Hunderte Unternehmen warnen vor Diskriminierung und Konflikten im Alltag.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
TIN
Politik