Wallis: Grossrat verbietet «Konversionsmassnahmen»

Nach Neuenburg und Waadt der dritte Kanton

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Mit grosser Freude reagieren die LGBTIQ-Organisationen LOS, TGNS und Pink Cross sowie die Walliser Organisation QueerVS auf die Verabschiedung des Verbots von Konversionsmassnahmen durch den Walliser Grossrat.

Diese neue Gesetzgebung stellt einen historischen Schritt für den Schutz der Menschenrechte sowie den Respekt gegenüber Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung jeder einzelnen Person dar.

An diesem Donnerstag verabschiedete der Walliser Grossrat im Rahmen der Revision des Gesundheitsgesetzes das Verbot von «Konversionsmassnahmen» (Art. 102a). Die Organisationen begrüssen das Engagement des Staatsrats und des Kantonsparlaments im Kampf gegen diese schädlichen Praktiken, die oft als «Therapien» bezeichnet werden, obwohl sie jeglicher medizinischer Grundlage entbehren und tiefgreifende psychische Schäden verursachen können.

«Es ist entscheidend, dass der Kanton nun eine konsequente Umsetzung dieses Verbots sicherstellt und die betroffenen Berufsgruppen über die Schwere dieser Eingriffe und ihre Meldepflicht informiert», betont Gaé Colussi, Verantwortliche*r der Romandie bei Pink Cross und Co-Präsident*in von QueerVS.

«Laut einer vor kurzem veröffentlichten Studie haben rund 9 % der Personen der sexuellen Minderheiten und 15 % der geschlechtlichen Minderheiten Konversionspraktiken erlebt», erklärt Anis Kaiser vom Transgender Network Switzerland (TGNS). «Der Schutz dieser vulnerablen Personen ist unverzichtbar und dieses Verbot sendet ein klares Signal zu etwas, das selbstverständlich sein sollte: Die sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität einer Person sind nicht veränderbar und jeder Versuch dazu ist eine Form von Gewalt!»

Das Wallis ist somit nach Neuenburg und Waadt der dritte Kanton in der Schweiz der diese Praktiken verbietet. Salomé Trafelet, Co-Geschäftsleiterin der Lesbenorganisation Schweiz (LOS) ergänzt: «Diese kantonalen Verbote sind ein wichtiger Schritt. Doch angesichts der Gefahr, dass Personen oder Organisationen, die solche Praktiken anwenden, in Kantone ohne Verbot ausweichen, appellieren wir an ein nationales Verbot, um eine einheitliche Schutzmassnahme im ganzen Land zu gewährleisten.»

Neues LGBTIQ-Strategiepapier: Ursula von der Leyen fordert das Verbot von «Konversions­therapien» in der EU (MANNSCHAFT berichtete).




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