Mehr Raum für Community: Prävention heisst zusammenhalten

Kommentar von Jonathan Gregory, Leiter der Kampagne «Ich weiss was ich tu» (IWWIT)

Jonathan Gregory, Leiter der Kampagne «Ich weiss was ich tu» (IWWIT)
Jonathan Gregory, Leiter der Kampagne «Ich weiss was ich tu» (IWWIT) (Bild: zVg)

Jetzt erst recht! Zur Pride-Saison ruft die Kampagne «Ich weiss was ich tu» dazu auf, niemanden auszugrenzen, niemanden zurückzulassen. 

2008 startete die Deutsche Aidshilfe die Kampagne «Ich weiss was ich tu», kurz IWWIT. Das Ziel: eine sexpositive, lustbetonte, lebensnahe Prävention aus der Community für die Community. 

Inspiriert von der Aids-Bewegung der 1980er-Jahre und Protestgruppen wie Act Up, geht es uns bei Prävention nicht nur um Vermeidung von Krankheit, sondern auch immer um Menschenrechte, Sichtbarkeit und Solidarität. 

«Niemanden ausgrenzen, niemanden zurücklassen» Unter diesem Motto schlossen sich marginalisierte, damals auch als «Schmuddelkinder» bezeichnete Gruppen wie schwule Männer, Drogenkonsumierende und Sexarbeiter*innen zusammen.

Die Unterstützung durch Politiker*innen wie die damalige deutsche Gesundheitsministerin Rita Süssmuth trug dazu bei, dass Prävention und Aufklärung statt Repression in den Vordergrund rückten. 

Pride Parade, (Copyright iStock von IWWIT, Deutsche Aids-Hilfe)
(Bild: iStock, Alona Savchuk)

Prävention steht für Aufklärung, Teilhabe und Zusammenhalt Damit das so bleibt, empowern wir als IWWIT Queers online wie auf der Strasse offen über Sex, Vorlieben und Bedürfnisse zu reden. Wir geben Infos, ohne etwas vorzuschreiben. Wir bauen Ängste und Vorurteile ab, verbinden über unsere Prävention und den Anstoss zum Dialog die Communitys miteinander. 

Mehr Raum für Community, IWWIT
Mehr Raum für Community (Bild: IWWIT)

Mehr Infos zur IWWIT-Mikrokampagne «Mehr Raum für Community» findest du hier: iwwit.de/mehr-raum

Pride und Prävention gehen Hand in Hand Beides bedeutet für uns: Demonstration, Emanzipation, Erinnerung und Zusammenstehen, gerade in Zeiten wachsender Spannungen.

Queere Menschen stehen wieder unter Beschuss, darunter vor allem trans Menschen. Aber auch HIV-positive Menschen, People of Color, Menschen mit Behinderung, wenig Geld oder im hohen Alter erfahren Stigmatisierung und Ausgrenzung.

Wir sagen: Wer sie angreift, greift uns alle an. Lassen wir uns nicht spalten, sondern bleiben wir solidarisch – in dieser und jeder Pride-Saison! 

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