Skandalumwitterte Londoner Polizei bekommt neuen Chef

Ob damit Hass auf Homosexuelle und Rassismus in der Behörde gestoppt werden können?

Die Londoner Polizei im Einsatz (Foto: Ehimetalor Akhere Unuabona / Unsplash)
Die Londoner Polizei im Einsatz (Foto: Ehimetalor Akhere Unuabona / Unsplash)

Die von Skandalen geplagte Londoner Polizei hat einen neuen Chef. Wie das Innenministerium am Freitag mitteilte, wurde der frühere Leiter der Anti-Terror-Einheit, Sir Mark Rowley, zum Leiter der Metropolitan Police ernannt.

Rowley folgt auf Cressida Dick, die seit 2017 an der Spitze der auch als Scotland Yard bekannten Polizeibehörde stand. Sie war die erste offen lesbische Frau in dieser Position (MANNSCHAFT berichtete).

Rowley machte sich einen Namen als Leiter der Ermittlungen zu verschiedenen Terroranschlägen, die das Land 2017 erschütterten. Dick war abgetreten, nachdem ihr Londons Bürgermeister Sadiq Khan das Vertrauen entzogen hatte.

Sir Mark Rowley (Foto: www.gov.uk)
Sir Mark Rowley (Foto: www.gov.uk)

Rowley kündigte an, er wolle das Vertrauen der Bevölkerung wieder zurückgewinnen, das in den vergangenen Jahren stark gelitten hatte. Die Metropolitan Police hatte zuletzt mit schweren Skandalen zu kämpfen. Unter anderem ging es um Hass gegen Frauen und Homosexuelle sowie Rassismus innerhalb der Polizeibehörde (MANNSCHAFT berichtete).

Vergewaltigt und getötet Auch der Mord an der Londonerin Sarah Everard, die von einem Polizisten vergewaltigt und getötet wurde, nagte schwer am Ruf der Londoner Polizei. Der Täter hatte seinen Polizeiausweis dazu benutzt, die 33-jährige unter dem Vorwand gebrochener Corona-Regeln im Jahr 2021 festzunehmen. In Wirklichkeit entführte er sie.

Zu allem Übel gingen später noch Bilder davon um die Welt, wie Polizisten gewaltsam eine friedliche Mahnwache von Frauen für Everard auflöste.

Ebenfalls für grosse Empörung sorgte der Fall der ermordeten Schwestern Bibaa Henry und Nicole Smallman. Sie wurden im Sommer 2020 erstochen in einem Londoner Park entdeckt. Der Täter hatte sie als Opfer in einem vermeintlichen Pakt mit dem Teufel zufällig ausgewählt und getötet.

Mehrere Polizist*innen, die den Tatort bewachen sollten, machten Selfies mit den leblosen Körpern und versendeten sie mitsamt despektierlicher Kommentare per WhatsApp an Kolleg*innen.

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