Schwedische Stars wollen Israel vom ESC 2024 ausschliessen
Auch die Queer Ikone Robyn hat einen Offenen Brief unterzeichnet
Mehr als 1000 schwedische Künstler*innen haben die Europäische Rundfunkunion (EBU) dazu aufgerufen, Israel vom diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) auszuschliessen.
Die Zeitung Aftonbladet veröffentlichte am Montag einen Offenen Brief, den unter anderen die Musikerinnen Robyn, Fever Ray (alias Karin Elisabeth Dreijer von The Knife) und das Indie-Folk-Duo First Aid Kit unterschrieben haben.
Die Künstler*innen aus dem Gastgeberland des diesjährigen ESC kritisierten die Entscheidung der EBU, Israel am Wettbewerb teilnehmen zu lassen – trotz dessen «brutaler Kriegsführung in Gaza», wie es in dem Offenen Brief hiess.
Die Organisator*innen des ESC hatten sich zuvor gegen Forderungen nach einem Ausschluss Israels verwahrt, mit dem Hinweis auf die unpolitische Natur der Musikveranstaltung (MANNSCHAFT berichtete). Die schwedischen Künstler*innen warfen der EBU nun Doppelmoral vor. Sie wiesen in dem Brief darauf hin, dass nach Russlands Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 kein russischer Act am ESC teilnehmen durften und dass 2021 Belarus die Teilnahme aufgrund von Verstössen gegen die Pressefreiheit verweigert wurde.
Auch in anderen Ländern waren zuvor Stimmen laut geworden, Israel vom diesjährigen ESC auszuschliessen. Das Land wurde vor allem wegen der Opfer unter der Zivilbevölkerung in Gaza kritisiert (den geforderten Ausschluss Israels hat auch der aktuelle MANNSCHAFT-Kommentar zum Thema).
Der 68. ESC findet in diesem Jahr in Schweden statt, nachdem Sängerin Loreen den Vorjahreswettbewerb in Liverpool mit dem Lied «Tattoo» für das skandinavische Land gewonnen hat (MANNSCHAFT berichtete). Die EBU hatte Anfang Dezember eine Liste mit diesmal 37 teilnehmenden Rundfunkanstalten veröffentlicht – darunter auch Kan aus Israel.
Für Österreich startet diesmal Kaleen (MANNSCHAFT berichtete). Rumänien wird nicht teilnehmen (MANNSCHAFT berichtete).
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