Rückzugsort für ESC-Acts in Basel geplant
In dieser Sicherheitszone darf nicht gefilmt werden
Der Eurovision Song Contest in Malmö war von Spannungen, Demonstrationen und Boykottaufrufen gegen Israel überschattet. In Basel sollen die Teilnehmenden besser geschützt werden.
Beim Eurovision Song Contest (ESC) in Basel sollen Künstler*innen einen Rückzugsort bekommen. Dort dürfe nicht gefilmt werden, sagte der ESC-Aufsichtsratschef Bakel Walden dem Sonntagsblick: «Wir haben als ESC eine Fürsorgepflicht und werden das Thema Wohlbefinden künftig verstärkt anschauen.»
«Ein paar Dinge dürfen sich nicht wiederholen»
Bakel Walden, ESC-Aufsichtsratschef
Wegen angeblich unerwünschten Filmaufnahmen war es in Malmö zu einer Auseinandersetzung mit dem niederländischen Künstler Joost Klein und einer Kamerfrau gekommen, die schlussendlich zu seinem Ausschluss vom Finale führte (MANNSCHAFT berichtete).
«Malmö war ein tolles ESC-Finale – aber ein paar Dinge dürfen sich nicht wiederholen», sagte Walden. Unter anderem werde die Kommunikation vor, während und nach dem ESC verbessert. Man werde darauf achten, den ESC so neutral wie möglich zu gestalten. «Wir können während des ESC die vielen Kriege und Konflikte auf der Welt nicht lösen», sagte er.
Boykottaufrufe in Malmö
Der ESC in Malmö in Schweden war von Boykottaufrufen gegen Israel und Demonstrationen überschattet (MANNSCHAFT berichtete). Hintergrund war der Krieg gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen mit tausenden Toten, mit dem Israel auf die Terrorangriffe vom 7. Oktober 2023 reagierte. Die israelische Sängerin Eden Golan hatte ihr Hotelzimmer in Malmö aus Sicherheitsgründen kaum verlassen und war auch von Künstlerinnen und Künstlern teils geschnitten worden.
Zu einem möglichen Verhaltenskodex für die Teilnehmenden sagte Walden: «Ich appelliere an den gesunden Menschenverstand. Wir erwarten einen fairen, respektvollen Umgang miteinander und ein neutrales, unpolitisches Verhalten während der drei Minuten auf der Bühne und im Umfeld der Shows.» Ausserhalb könne sich jede*r zu allem äussern.
Der ESC wird immer im Heimatland des Siegers oder der Siegerin ausgetragen. Nach dem Sieg von Nemo in Malmö 2024 ist es die Schweiz. 2025 findet der ESC in Basel statt (MANNSCHAFT berichtete).
Neue Single: Kann ESC-Champion Nemo an «The Code» anknüpfen? (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Billie Eilish gibt in Berlin die Ansagerin
Der queere Superstar in einer ungewohnten Rolle: Billie Eilish gibt am Freitag die Ansagerin
Diesen Rat hat Nemo für den Gewinner-Act beim ESC 2025
Nemo hatte nach dem ESC-Triumph letztes Jahr schon bald eine «Interview-Überdosis». Der Schweizer Erfolgs-Act hat einen Rat für alle parat, die diesen Songwettbewerb gewinnen: «Viel Nein sagen.»
Lola bleibt brav – Queere Geschichten weiter auf Nebenschauplätzen
Beim 75. Deutschen Filmpreis dominieren erneut heteronormative Erzählungen – queere Perspektiven bleiben rar. Einige Ausnahmen gibt es, doch von echter Vielfalt ist das deutsche Kino noch weit entfernt.
12 Eurovision-Acts im Schnellcheck: Unser ESC-Experte ist zurück
Sieg, Schande oder Klopause? Martin Wyss hört sich mit spitzer Zunge durch die schrillsten, schrägsten und schönsten Songs des diesjährigen Eurovision Song Contests.