Richtet Russland eine öffentliche LGBTIQ-Datenbank ein?
Darin sollen zukünftig alle Namen für jede*n einsehbar sein
Laut Medienberichten soll Russland eine elektronische Datenbank gestartet haben, um alle LGBTIQ-Personen im Land umfassend zu erfassen.
Das berichtet das Nachrichtenportal Pink News unter Berufung auf die unabhängige, in Lettland ansässige russischsprachige Seite Meduza, die «anonyme Quellen aus dem Innenministerium» zitiert.
Demnach soll ein «grossangelegtes Registrationssystem» erstellt werden, um LGBTIQ-Personen zu erfassen und ihre Aktionen nachverfolgen zu können – damit Personen als Teile der «internationalen LGBTIQ-Bewegung» zu erkennen sind, die seit 2023 von der russischen Regierung als «extremistisch» eingestuft wird, seit 2024 sogar als Terrorgruppierung (MANNSCHAFT berichtete).
Kontrollieren, ob Freund*innen oder Verlobte registriert sind
Zuletzt gab es verschärfte Verfolgungen und Verurteilungen von LGBTIQ in Russland. Alle Details zu den entsprechenden Festnahmen und Gerichtsverfahren sollen nun zentral digital aufgelistet werden. Dem Bericht zufolge sollen die russischen Behörden auch planen, Sexarbeiter*innen in einem öffentlichen Register zu verzeichnen, so dass «jede*r kontrollieren kann, ob sich ein*e Freund*in oder Verlobte*r» darunter befinde, wird eine Quelle zitiert.
Allerdings soll die entsprechende Datenbank noch nicht existieren, weil Russland aktuell nicht genügend Geldmittel habe, um Personen anzustellen, um ein solches Vorhaben umzusetzen und die Datenbank zu «pflegen», wie es heisst.
Namen von Reservierungsliste kopiert
Ein queeres Lokal berichtete Meduza davon, dass die Sicherheitskräfte ihre gesamte Datenbank von einem Computer kopiert hätten, wo sämtliche Reservierungen gespeichert waren.
Ob diese Namen ungeprüft ins neue LGBTIQ-Register übernommen werden könnten, ist offen. Aber die Möglichkeit, dass das passieren könnte, hat natürlich eine enorm abschreckende Wirkung.
Werden in Russland schwule Männer erpresst, um in den Krieg gegen die Ukraine zu ziehen? (MANNSCHAFT berichtete.)
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