US-Kongress: Sarah McBride darf nicht auf die Damentoilette
Noch vor dem Amtsantritt von Sarah McBride reicht die republikanische Partei eine Resolution ein
Die erste trans Frau im US-Kongress ist ein Meilenstein für die amerikanische Trans-Community. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass ihr Amtsantritt nicht einfach sein wird.
Noch bevor Sarah McBride als erste trans Frau in den US-Kongress einzieht, wird über ihre Nutzung der Toilette gestritten. Nun zeichnet sich ab: Sie wird nicht die Damentoiletten aufsuchen dürfen.
Der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses will der ersten trans Abgeordneten im Kongress die Nutzung von Damentoiletten verbieten. Die Damen- und Herrentoiletten im Kapitol und in den Bürogebäuden des Repräsentantenhauses seien den «Personen des jeweiligen biologischen Geschlechts vorbehalten», teilte Mike Johnson in einer schriftlichen Stellungnahme mit. In jedem Abgeordnetenbüro gebe es aber eine private Toilette und im gesamten Kapitol stünden Unisex-Toiletten zur Verfügung, ergänzte der Republikaner. «Frauen verdienen Räume nur für Frauen.»
Johnsons Stellungnahme ist eine Reaktion auf die Resolution der Republikanerin Nancy Mace. Diese hatte Tage zuvor gefordert, dass Kongress-Mitglieder und Beschäftigte nur Toiletten und Umkleiden gemäss ihrem «biologischen Geschlecht» benutzen dürften.
McBride kritisierte den Vorstoss von Mace als eklatanten Versuch «rechter Extremist*innen» davon abzulenken, dass sie keine Lösung für Probleme Amerikas hätten. Der Kongress solle lieber daran arbeiten, Mieten und Gesundheitsversorgung günstiger zu machen – statt «Kulturkriege» anzuzetteln. Die 34-jährige McBride, eine Demokratin, wurde im Bundesstaat Delaware ins Repräsentantenhaus gewählt – als erste trans Frau (MANNSCHAFT berichtete). Die Republikanische Partei konnte eine knappe Mehrheit behalten.
Der republikanische Sprecher des Abgeordnetenhauses sagte zu der Kontroverse um McBride unter anderem: «Ein Mann ist ein Mann, eine Frau ist eine Frau – und ein Mann kann nicht zu einer Frau werden.» Zugleich wolle man alle mit Würde behandeln.
Donald Trump hatte unter anderem Kritik an der Teilnahme von trans Frauen an Sportveranstaltungen zu einem Wahlkampfthema gemacht. Er hatte auch angekündigt, dass es für Operationen zur Geschlechtsanpassung keine finanzielle Unterstützung vom Staat mehr geben werde.
Mehr: Homophobe Beleidigung – Ralf Schumacher ist «nicht böse» (MANNSCHAFT berichtete)
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