Reifen zerstochen, Haus mit homophoben Worten besprüht
Die Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernommen
Homophoben Straftaten geht die Berliner Polizei häufig in Neukölln oder Mitte nach. Diesmal wurde sie wegen Sachbeschädigungen nach Charlottenburg gerufen.
Unbekannte richteten in der vergangenen Nacht auf einem Grundstück in Schmargendorf (Bezirk Charlottenburg) Sachbeschädigungen an einem abgestellten Auto und einem Wohnhaus an. Der 60-jährige Eigentümer alarmierte am Vormittag die Polizei zu seinem Haus und zeigte die Beschädigungen an, die zwischen 23 Uhr am Sonntagabend und 9 Uhr am Montag erfolgt sein sollen.
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Die Motorhaube des Mercedes und eine Hauswand waren mit homophoben Worten besprüht worden. Ausserdem wurden drei Reifen des Wagens zerstochen und das Fenster der Beifahrertür eingeschlagen. Die weiteren Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernommen.
Im Mai hatte das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin MANEO aktuelle Zahlen über Gewalt gegen LGBTIQ vorgelegt. Demnach stiegen die Fälle angezeigter Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt um 58 auf 382 an. Gegenüber 2017 ist ein Zuwachs von fast einem Drittel zu verzeichnen.
Am häufigsten wurden Beleidigungen registriert (123 – im Jahr 2016 waren es noch 45 Fälle), einfache und gefährliche Körperverletzung (67), Nötigungen und Bedrohungen (54) und Raubstraftaten (20). Die meisten Fälle registrierte Maneo in Schöneberg (49 – ein Rückgang von 69 im Vorjahr), gefolgt von Neukölln (38 – ein Zuwachs von 100 %), Mitte und Kreuzberg.
Ehrenamtliche Engagement von MANEO wird gewürdigt Am 18. Juli wird das ehrenamtliche Engagement von MANEO in einer Feierstunde im Berliner Rathaus Schöneberg gewürdigt. Als Gastrednerin wird Margarete Koppers, Generalstaatsanwältin in Berlin, erwartet.
Noch viel zu oft werden homophobe Straftaten nicht angezeigt. Um das Verhältnis zur Community zu verbessern, hat die Polizei fast überall in Deutschland sogenannte Ansprechpartner für gleichgeschlechtliche Lebensweisen (AGL) geschaffen. Je nach Bundesland gibt es aber grosse Unterschiede.
Nur in zwei Stadtstaaten sind diese LGBTIQ-Kontaktstellen als Full Time Job angelegt: Berlin hat schon seit über 26 Jahren hauptamtliche AGLs – zwei bei der Polizei, zwei bei der Staatsanwaltschaft; Hamburg hat seine Ansprechpersonen im Sommer 2016 zu zwei hauptamtlichen Ämtern ausgebaut.
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