Queeres ukrainisches Paar beim Militär – mit Einhorn-Uniform
Zeichen für LGBTIQ-Zugehörigkeit
Die beiden queeren Ukrainer Oleksandr Zhuhan und Antonina Romanova haben sich entschieden wieder zum aktiven Militärdienst zurückzukehren, um ihr Land gegen die russische Invasion zu verteidigen. Ihre Uniform ziert dabei ein Einhorn als Zeichen ihrer Zugehörigkeit zur LGBTIQ-Community.
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, konstatierte das Paar, Russland wolle ihre Kultur zerstören, «das können wir nicht erlauben».
Die Praxis, ein Einhorn auf der Uniform zu tragen, sei bereits seit 2014 existent, erklärt Zhuhan in dem Gespräch. Damals hatte Russland die Krim eingenommen. «Da sagten viele Leute, dass es keine Schwulen in der Armee geben würde», erklärt er, «deshalb haben sie sich entschieden, dass Einhorn zu tragen. Jene fantastische ’nicht-existierende‘ Kreatur»
Romanova, non-binär, erinnert sich an den Beschluss, in den Krieg zu ziehen: «An einem gewissen Punkt wurde uns klar, dass es nur drei Optionen gibt. Ein Bunker, die Flucht oder die Verteidigung. Wir haben uns für letzteres entschieden.» (MANNSCHAFT berichtete über getöteten LGBTIQ-Aktivisten)
Nach eigenen Aussagen wurde den beiden bei ihrem Einsatz von den übrigen Soldat*innnen immer Respekt gezollt. Probleme hätte es nicht gegeben. «Es gab keine Aggressionen oder Schikanen. Es war etwas ungewöhnlich für die anderen, aber mit der Zeit haben die Leute angefangen mich Antonina zu nennen und einige haben sogar das ’sie‘-Pronomen verwendet», sagt Romanova.
Bereits kurz nach Beginn des Angriffskrieges hatten die USA über schwere Menschenrechtsverletzungen bei dem Einmarsch berichtet (MANNSCHAFT berichtete). Die Befürchtung sei, dass wie bei «früheren russischen Aktionen» Folter zum Einsatz kommen werde. Ziel wären Menschen, die Russland Widerstand leisten würden, «einschliesslich russischer und weissrussischer Dissidenten im Exil in der Ukraine, Journalisten und Anti- Korruptionsaktivisten und gefährdete Bevölkerungsgruppen wie religiöse und ethnische Minderheiten und LGBTQI-Personen»
Immer mehr Soldat*innen, die sich für den Kriegsdienst gemeldet haben und zur LGBTIQ-Gemeinde zählen, nähen sich mittlerweile ein Einhorn an die standartisiert angebrachten Schulterklappen unter der Nationalflagge.
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Schweiz: Mehr LGBTIQ-Diskriminierung als im EU-Durchschnitt
In der Schweiz erleben LGBTIQ-Personen häufiger Gewalt und Diskriminierung als in anderen europäischen Ländern. Eine ablehnende Haltung gegenüber queeren Menschen haben eher Männer, religiöse und ältere Menschen.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
TIN
Lesbisch
Schweiz
Pride
Shakira, Sport und Strassenfeste: So soll die World Pride 2025 werden
Vom 17. Mai bis 8. Juni 2025 findet in Washington, D.C. die World Pride statt. Erste Details sind nun bekannt.
Von Newsdesk Staff
Musik
Sport
Gedenktag
Tödliche Gewalt gegen trans Menschen: Alarmierende Zahlen
Am 20. November findet weltweit der Transgender Day of Remembrance statt, ein Gedenktag für die Opfer transfeindlicher Gewalt. 2023 wurden weltweit mehr Morde an trans Menschen registriert.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
International
Kurznews
++ Nur wenige Personen gendern ++ Kiel: Pride-Banner gestohlen ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland. Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 18. November 2024.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Gendern
News