Queeres Dreigestirn: Es ist wieder Karnevalszeit!
Die Karnevalszeit hat begonnen
Das Wetter war schon mal besser, die politische Lage erst recht – aber gerade deshalb begrüssen viele Fans die fünfte Jahreszeit stürmisch. Du auch?
Stimmungsaufheller an einem regnerischen Vormittag in krisenhafter Zeit: In Köln, Düsseldorf und anderen Hochburgen des närrischen Frohsinns ist am Vormittag um 11.11 Uhr die neue Karnevalssession eingeläutet worden.
Tausende Kostümierte liessen sich vom schlechten Wetter nicht abhalten. An den Kiosken waren diesmal Müllsäcke besonders gefragt: als Überzieh-Jacke gegen den Regen.
«Ich bin überzeugt, wir alle können bei diesen vielen Krisen ein bisschen Energie gebrauchen.»
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker
Köln hat erstmals ein queeres Dreigestirn Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sagte, der Karneval komme zur rechten Zeit: «Ich bin überzeugt, wir alle können ein bisschen Energie bei diesen vielen Krisen, die wir erleben, gebrauchen.» Man feiere durchaus mit dem Bewusstsein, was in der Welt vor sich gehe, «aber wir sind nicht gelähmt».
In Köln ist das Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau dieses Jahr erstmals queer: Es kommt aus der «StattGarde Colonia Ahoj», einem der jüngsten Kölner Karnevalsvereine – die Mehrheit seiner Mitglieder ist homosexuell. «Köln ist erwachsen, Köln redet da gar nicht gross drüber», sagte Prinz René I. im WDR Fernsehen zu Entertainer Guido Cantz. «Es ist einfach normal – ob man Mann, Frau liebt, spielt in Köln keine Rolle.» Er wünsche sich, dass das auch überregional ausstrahle.
Eine Premiere gab es in der vergangenen Karnevalssession auch in Osnabrück. Am traditionellen «Ossensamstag» im Februar begrüsste das erste queere Stadtprinzenpaar Yut I. und Thomas I. das Publikum (MANNSCHAFT berichtete).
Das allererste schwule Prinzenpaar Deutschlands liegt schon länger zurück. Wie lange, erfährst du hier.
In der Schweiz ist wohl die Basler Fasnacht am berühmesten, die traditionell am Montag nach Aschermittwoch beginnt und jährlich gut 200'000 Menschen anzieht. Seit 2017 gehört sie zum immateriellen Welterbe der UNESCO.
Im Jahr 2022 half ein queerer Karnevalsverein aus NRW, 200 Waisenkinder aus der Ukraine zu retten (MANNSCHAFT berichtete).
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