Protestlied «Mia ned» warnt vor AfD in Bayern
Der Liedermacher und Kabarettist Roland Hefter hat das homophobe, frauen- und behindertenfeindliche Parteiprogramm vertont
Am Sonntag wird in Bayern gewählt. Der Freitstaat gehört zu den wenigen Landesparlamenten in Deutschland, in denen die AfD noch nicht sitzt. Ihr werden in Umfragen etwa 10 % vorhergesagt, die „Alternative für Deutschland“ dürfte also ziemlich sicher in den Landtag von München einziehen. Die CSU dagegen steht vor einer historischen Niederlage.
Genau davor warnt der Liedermacher und Kabarettisten Roland Hefter in dem Song „Mia ned“ und dem dazugehörigen Video, das bei Facebook seit dem Posting vor zwei Wochen schon rund 2,5 Millionen Mal angeklickt wurde. Seine Sorge ist, dass es viele Menschen gibt, die die AfD in Bayern wählen, ohne vorher das Programm gelesen zu haben. (U.a. will die AfD die Eheöffnung rückgängig machen.)
Der Liedermacher stellt darum verschiedene Punkte heraus. Dass die AfD für Atomstrom und Ausgrenzung ist, aber gegen Gleichberechtigung, dass sie die Bürger bewaffnen und Homosexuelle entrechten will. Es gibt viele Gründe, die AfD nicht zu wählen.
„Wer schwul ist oder lesbisch, ist auch nicht mehr gern gesehen“, heißt es u.a. in seinem Protestlied der Initiative Künstler mit Herz, der sich über 100 Künstler angeschlossen haben, darunter die Schauspieler Michaela May und Hannes Jaenicke, aber auch Musiker der Bananafishbones.
AfD in Bayern – dunkel und kalt In einem Interview mit dem Merkur erklärte Hefter: „So ein kaltes Bayern, wie es die AfD will, wollen wir nicht haben. Wenn man die Gespräche verfolgt von den AfD-Anhängern in den Wirtshäusern, die sind alle in einer dunklen Stimmung. Da wird nicht gelacht, da wird nur geschimpft. Das hat mit einem fröhlichen, weltoffenen Bayern nichts zu tun“, sagt der Liedermacher. „Die leben wie unter Wolken, in einer dunklen Welt.“
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