«Pornografie»: Belarus bestraft Darstellungen queerer Menschen
Ob sexuelle Handlungen gezeigt werden oder nicht, ist egal
Belarus erreicht einen neuen Tiefpunkt: Der Staat verbietet neuerdings alle Darstellungen von LGBTIQ – angeblich würde es sich dabei um Pornografie handeln.
Nicht nur in Russland verschlechtern sich die Bedingungen für queere Menschen stetig, auch beim treuen Verbündeten Belarus wird nun stärker gegen Personen aus der LGBTQ-Community vorgegangen. Seit dem 12. April gelten in dem Land Abbildungen von gleichgeschlechtlichen Paaren und jene die trans Personen zeigen als Pornografie.
Das Kulturministerium hat dafür seinen Erlass zu «erotischen Materialien» geändert und queere Liebe als «nicht-traditionelles Verhalten» eingestuft. Dadurch werden Darstellungen von LGBTIQ mit Bildern von Nekrophilie, Pädophilie und Voyeurismus gleichgestellt. Weiter können alle Abbildungen von queeren Menschen als Pornografie eingestuft werden – ob sie nun Sexuelles zeigen oder nicht.
Nach belarusischem Recht wird die Herstellung, Verbreitung und öffentliche Zurschaustellung von Pornografie mit bis zu 4 Jahren Gefängnis bestraft. Kinderpornografie wird mit bis zu 13 Jahren Haft bestraft.
Der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge ist noch nicht klar, wie die Regierung von Präsident Alexander Lukaschenko das neue Dekret anlegen und durchsetzen will. Bereits jetzt sind queere Menschen in Belarus Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. In den letzten Jahren hat Belarus immer wieder angekündigt, ein Gesetz gegen «Homo-Propaganda» nach russischem Vorbild (MANNSCHAFT berichtete) einzuführen – doch offiziell wurde ein solches Gesetz nie verabschiedet.
Auch Georgien verkündete jüngst, gegen «LGBTIQ-Propaganda» vorgehen zu wollen. Die Partei Georgischer Traum hatte einen Entwurf dafür auf die Tagesordnung des Parlaments gesetzt (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
TV
Enthüllungen über Royals: Orgien, homosexuelle Kontakte und Ausschweifungen
Die neue Doku «Sex, Macht und Lügen: Hinter Palastmauern» arbeitet Skandalgeschichte(n) auf.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Geschichte
International
People
News
Niederländer antworten auf Online-Queerfeindlichkeit mit rosa Herzchen
Als die Amsterdamer Bürgermeisterin jüngst für ihre Unterstützung von LGBTIQ einen Preis bekam, schossen Hasskommentare durch die Decke.
Von Newsdesk/©DPA
Soziale Medien
International
People
USA
Trump holt schwulen Hochstapler George Santos aus dem Gefängnis
US-Präsident Donald Trump hat die sofortige Freilassung des schwulen Republikaners George Santos angeordnet. Der 37-Jährige sollte eine über siebenjährige Haftstrafe in einem Bundesgefängnis verbüssen.
Von Newsdesk/©DPA
Schwul
News
Justiz
News
Sonderregister für trans Personen? Bundesregierung «kassiert Pleite»
Seit bald einem Jahr ist das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft. Dies erleichtert TIN-Personen die Änderung des Vornamens und des Geschlechtseintrags. Das Innenministerium wollte per Verordnung ein stark kritisiertes «Sonderregister» im Bundesrat durchsetzen.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
TIN