Planen USA LGBTIQ-Diskriminierung im Sinne der Religionsfreiheit?
Bürgerrechtler schlagen Alarm
Eine Bürgerrechtsorganisation kritisiert die drohende Diskriminierung von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten, Unverheirateten sowie Schwangeren. Das sei «eine von den Steuerzahler*innen finanzierte Diskriminierung im Namen der Religion», so die American Civil Liberties Union (ACLU) auf Twitter.
Mit einer vorgeschlagenen Neuregelung zur Gleichberechtigung am Arbeitsplatz hat das Arbeitsministerium von US-Präsident Donald Trump Proteste von Bürgerrechtlern ausgelöst. Die Bürgerrechtsorganisation ACLU kritisierte, der Vorschlag vom Mittwoch (Ortszeit) ziele auf die Diskriminierung unter anderem von Schwulen, Lesben und trans Menschen ab.
Mit der Neuregelung sollen nach Angaben des Ministeriums Ausnahmen klargestellt werden, die religiöse Organisationen, die unter Vertrag für die US-Regierung arbeiten, bei Gleichstellungsbestimmungen geniessen.
Generell ist Arbeitgeber*innen, die im Auftrag der US-Regierung arbeiten, eine Benachteiligung von Arbeitnehmer*innen etwa auf Grundlage der ethnischen Zugehörigkeit, der Herkunft, des Geschlechts oder des Glaubens nicht gestattet.
Hetze nach Polens Vorbild: Prager Erzbischof verurteilt «LGBT-Ideologie»
Religiöse Organisationen geniessen allerdings schon jetzt bestimmte Ausnahmen: So dürfen sie etwa bevorzugt Angehörige des eigenen Glaubens einstellen. Nach Ansicht von Kritiker*innen würde der Vorschlag des Arbeitsministeriums die Ausnahmen deutlich ausweiten.
Als Donald Trump 2016 gegen Ende des Wahlkampfes um die US-Präsidentschaft versprach, dass mit ihm der «LGBT-freundlichste Kandidat», den es je gab, gewählt werden würde, haben ihm nicht viele geglaubt. Es war offensichtlich ein halbherziger Versuch, kurz vor der Wahl einige zusätzliche Stimmen zu beschaffen und dabei mit einer Regenbogenfahne zu winken.Dass Trump die auch noch verkehrt herum hielt, war in diesem verrückten Wahlkampf nicht einmal eine Randnotiz wert.
Dennoch startete ausgerechnet die Trump-Administration mit ihrer jüngsten Anti-LGBTIQ-Geschichte eine weltweite Kampagne für die Rechte von Homosexuellen. Hauptziel bzw. -gegner ist dabei: der Iran.
Das könnte dich auch interessieren
US-Amerikaner Robert Prevost ist neuer Papst
Der US-Amerikaner Robert Prevost ist neuer Papst. Er wird Papst Leo XIV. heissen. Von «homosexuellem Lebensstil» hält er nicht viel
Homophober Übergriff mit Pfefferspray
Homophober Übergriff in Cottbus: Hier wurde ein 29-jähriger verletzt.
Eine World Pride unter Trump: Wie sicher sind Reisen in die USA noch?
Die World Pride findet diesmal in Washington statt – für die Hauptstadt ein besonderes Jubiläum. Es ist aber auch eine Veranstaltung in der Nähe des Weissen Hauses, das «Genderideologie» ablehnt.
Coming-out mit 83: Barry Diller hatte Angst vor Reaktionen
Mit 83 Jahren spricht Barry Diller, der Ehemann von Diane von Fürstenberg (78), erstmals offen über sein Schwulsein und beendet damit langjährige Spekulationen.