Papst Leo XIV. kritisiert Segensfeiern für homosexuelle Paare

Sie wurden erst 2023 vom Vatikan erlaubt

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Papst Leo XIV. (Bild: Riccardo De Luca/AP/dpa)

Der US-Amerikaner Robert Prevost ist seit wenigen Monaten Papst. Leo XIV. definiert Familie als rein heterosexuelles Modell und lehnt feierliche Segnungen queerer Paare ab.

Papst Leo XIV. lehnt eingeführte feierliche Segnung homosexueller Paare ab, wie sie in Deutschland und anderen Ländern Europas eingeführt worden sind. Er äusserte sich in einem am Donnerstag vorab veröffentlichten Interview mit dem Portal Crux und sagte wörtlich, diese kirchlichen Segensfeiern verstiessen «eindeutig gegen das von Papst Franziskus genehmigte Dokument Fiducia supplicans».

2023 hatte der Vatikan die Segnung von Menschen in homosexuellen Partnerschaften erstmals überhaupt erlaubt. Zugleich betont das Dokument, dass es sich dabei nicht um feierliche Segnungen wie bei einer Ehe von Mann und Frau handeln dürfe.

Leo erklärt in dem Interview, dass jedes Thema, das sich mit LGBTIQ-Fragen befasse, zu einer «starken Polarisierung innerhalb der Kirche» führe. Er selber versuche, «die Polarisierung in der Kirche nicht weiter voranzutreiben».

Zur Segnung queerer Paare sagte der Papst, die Kernaussage des Dokuments laute: «Natürlich können wir alle Menschen segnen.» Er stellte aber auch fest, das Dokument suche «nicht nach einem Weg, irgendeine Form des Segens zu ritualisieren», das entspreche nicht der Lehre der Kirche». Leo kündigte an, er werde wie sein Vorgänger Franziskus auch weiterhin über den Wert der Familie sprechen, die «auf dem feierlichen Versprechen eines Mannes und einer Frau beruht, das im Sakrament der Ehe gesegnet wird".

Mit Blick auf queere Paare bedeute dies nicht, dass dies «schlechte Menschen sind». Es sei «wichtig, Menschen zu akzeptieren, die anders sind als wir, und zu akzeptieren, dass sie in ihrem Leben Entscheidungen getroffen haben, und dass wir sie respektieren».

Prevost, der als progressiv gilt, aber auch von konservativen Kirchenvertretern geschätzt wird, hat sich vor der Wahl zum Papst selten in Interviews geäussert. Was LGBTIQ-Themen betrifft, so berichtet die New York Times, dass Kardinal Prevost im Jahr 2012, ein Jahr vor der Wahl des verstorbenen Papst Franziskus (MANNSCHAFT berichtete), seine Enttäuschung zum Ausdruck gebracht habe, dass einige westliche Medien «Sympathie für Glaubensvorstellungen und Praktiken hegten, die im Widerspruch zum Evangelium stehen», insbesondere für den «homosexuellen Lebensstil» und «alternative Familien, die aus gleichgeschlechtlichen Partnern und ihren Adoptivkindern bestehen».

Leo war als Kardinal Robert Francis Prevost war am 8. Mai von mehr als 130 Kardinälen zum 267. Papst gewählt worden. «Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln möchte, der möchte, dass wir alle eine einzige Familie sind», sagte der in Chicago geborene Kirchenmann, der neben der amerikanischen auch die peruanische Staatsbürgerschaft hat.

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