Die MANNSCHAFT-Playlist: Queere Musik für deinen Sommer
Von Becky über Garbage bis zu Wet Legs
Es gibt was Frisches auf die Ohren, die erlesensten unter den aktuellen queeren Alben – und obendrauf unsere Playlist für einen spritzigen Sommer.
Unsere Playlist jetzt anhören:
Can’t Get It Out Of My Head Eine exquisite Auslese von aktuellen Ohrwürmern findest du in unserer Youtube MANNSCHAFT-Playlist, oder auf unserer Spotify-Playlist:
Unsere Album-Tipps
Sufjan Stevens – «Carrie & Lowell» (10th Anniversary Edition) Es ist das wohl beste Album von Sufjan Stevens und eine der berührendsten queeren Platten aller Zeiten. Mit «Carrie & Lowell» veröffentlichte Stevens 2015 einen privaten Rückblick auf sein Leben und auf die Beziehung zu seiner an Krebs verstorbenen Mutter und deren Lebensgefährten.
Mit reduzierten Melodien und intimen Texten zeichnete der amerikanische Folkstar ein liebevolles Bild der Frau, die ihn zur Welt brachte, aber auch als Einjährigen wegen psychischer Probleme kurzzeitig aussetzte. Das zehnjährige Jubiläum der LP feiert Stevens mit einer erweiterten Version: inklusive Demo- und Alternativversionen verschiedener Titel. Etwa von «Mystery of Love», das auf dem Soundtrack zu Luca Guadagninos gefeiertem Filmdrama «Call Me By Your Name» landete und Weltruhm erlangte.
Für das 40-seitige Begleitheft hat Stevens zudem Fotos aus seiner Vergangenheit durchforstet und daraus bewegende Collagen erstellt, die eine Kindheit und Jugend dokumentieren, in der sich glückliche und traurige Momente abwechselten. Wer «Carrie & Lowell» bisher nicht kannte, hat nun die Chance, sich in das Album zu verlieben. Erschienen am 30.5.2025 – Asthmatic Kitty/Cargo Records
Shura – «I Got Too Sad For My Friends» Shuras «I Got Too Sad For My Friends» ist trotz seiner ernsten Lyrics so leicht wie eine Sommerbrise. Den schwelgerischen Synthie-Pop des Debüts «Nothing‘s Real» sucht man vergeblich.
Statt erneut auf die Klangästhetik der Achtziger zu setzen, taucht die queere Britin «I Got Too Sad For My Friends» in flirrende Sixties- und Seventies-Folkrock-Vibes. Sanft die Seele kitzelnd. Getragen vom bezaubernden Gesang, der trotz des Wohlgefühls, das sich beim Hören einstellt, Depression und Einsamkeit behandelt. Erschienen am 30.5.2025 – PIAS/Rough Trade
Becky – «Absence» Vergleiche mit Künstler*innen wie Anohni sind keinesfalls zu hoch gegriffen: Die EP «Abscence» von Becky zeigt, dass es auch in Deutschland queere Talente internationalen Formats gibt. Im Schutz der eigenen Wohnung hat die Berliner Travestiekünstlerin ihre dritte EP produziert.
Sie benutzt Gegenstände aus der Umgebung als Instrumente, verfremdet ihre Stimme und spannt einen Klangbogen von knarzendem Altrock über experimentellen Jazz bis zu Artpop. Noch mutiger, aber auch fokussierter als auf den beiden Vorgänger-EPs. Erschienen am 30.5.2025 – self-released
Garbage – «Let All That We Imagine Be the Light» Wenn eine Band nach 30 Jahren noch so frisch klingt wie Garbage auf «Let All That We Imagine Be the Light», ist das phänomenal. Garbage selbst beschreiben das Album als Reflexion über Hoffnung, Kreativität und die Kraft der Vision.
Ein Statement in Zeiten, in denen mächtige Männer an Grundrechten sägen und Identitäten wie die der nicht-binären Frontperson Shirley Manson in Frage stellen. Rockig und doch zugänglich, kampfeswillig. Erschienen am 30.5.2025 – Universal Music/BMG
Wet Leg – «Moisturizer» Mit «moisturizer» dürften Wet Leg selbst etablierte Bands wie The Hives, Franz Ferdinand oder Kasabian aus dem Weg sprengen. Sie zeigen sich von ihrer unbändigen und selbstironischen Seite und beweisen, dass es keine Männer braucht, um dynamischen Rock mit einer Portion Punk und Indie-Pop zu machen.
Die weibliche Band bewahrt sich die akustische Strahlkraft, die ihr nicht nur einen Grammy, sondern auch Millionen von Streams eingebracht hat. Erscheint am 11.7.2025 – Domino Records/Goodtogo
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