«Young Hearts»: Eine erste Liebe mit Happy End
Neue Filme erzählen vom Zauber und Schmerz der ersten schwulen Liebe – und zeigen, wie vielschichtig und universell sie ist.
Schwule Geschichten über die erste Liebe endeten früher nie gut. Heute sieht es anders aus, auch wenn im erschütternden «Close» von Lukas Dhont die Liebe zweier 13-Jähriger durch einen Suizid jäh zerstört wird.
Filme wie «Beautiful Thing» (GB 1996), «Sommersturm» (D 2004) und «Mit siebzehn» (F 2016) zeigen auf, dass die erste schwule Liebe genauso befreiend sein kann wie anderswo; egal, wie sie ausgeht.
Apropos «Close»: Verliebte Jungs unter 16 Jahren sind schon aufgrund der gesellschaftlichen Wahrnehmung heikler. Rare Beispiele sind der Pionier «You Are Not Alone» (DK 1978), in dem ein Zwölfjähriger und sein Mitschüler zusammenfinden, und der beflügelnde «Softie» (F 2021) über einen Zehnjährigen, der für seinen Lehrer schwärmt. Von Anthony Schatteman folgt nun «Young Hearts», für den Dhont als Berater mitwirkte.
Der 14-jährige Elias (Lou Goossens) lernt den gleichaltrigen Alexander (Marius De Saeger) kennen, der aus Brüssel in die Provinz gezogen ist. Zwischen den beiden funkt's bald, doch bis Elias zu seinen Gefühlen steht, dauert es eine Weile.
Schatteman folgt allen Regeln der klassischen Lovestory, dennoch wirkt «Young Hearts» frisch und einzigartig, auch dank augenzwinkernder Details. So startet Elias’ Vater Luk (Geert Van Rampelberg) gerade mit der Schnulze «Eerste Liefde» als Schlagersänger durch, rafft aber nicht, dass sein Sohn an den Gefühlswirren eben dieser ersten Liebe nagt.
Ein besonderes Highlight ist zudem die bodenständige Zusprache von Opa Fred (Dirk van Dijck) gegenüber Elias, die dem legendären Vater-Sohn-Gespräch in «Call Me by Your Name» (I/USA/BR 2017) in nichts nachsteht. Der Trumpf aber sind Goossens und De Saeger, die das Publikum mit ihrem herzerwärmenden Spiel schlicht verzaubern.
Eine Nacht mit ...Tilda Swinton: Vampirin, verstörte Mutter oder Rockstar ohne Stimme. Tilda Swinton ist bekannt für Rollen, die über Grenzen gehen (MANNSCHAFT berichtete).
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