Neues queeres Netzwerk aus Indien: First Contact

Zwei Lesben gründen internationalen Safe Space – auch im Metaverse

Two Lesbians finding each other
Nicht jede*r will gleich das eigene Gesicht in der Öffentlichkeit zeigen (Bild: Tim Samuel / Pexels)

Deepali Lakhanpal and Ayushi Verma haben in Indien ein Netzwerk für Queere gegründet. Diese funktioniert auch für das Metaverse, jener 3D-Welt, die man mit einer Oculus-VR-Brille betreten kann.

«First Contact» (FC) soll ein Safe Space für Menschen sein, die sich in ihrer unmittelbaren Umgebung noch nicht sicher genug fühlen, sich zu outen. 
Jetzt können sie sich miteinander treffen, ohne aus ihrer Anonymität herauszutreten. Gerade für kleine oder mittelgrosse Städte ermöglicht es Menschen, überhaupt in Kontakt zu treten. Gestartet ist die App in Indien – sie funktioniert mit Virtual Reality aber auch als normale App fürs Telefon.

Lakhanpal und Verma sind beide aus der Region Punjab hatten schon länger vor, einen LGBTIQ-Ort im Metaverse zu schaffen. In der Zeitung Indian Express haben sie jetzt erzählt, wie sie ihre Webseite aufgebaut haben. Sie wollten eine saubere, gut ausgeleuchteten Ort schaffen, an dem sich queere Menschen anonym miteinander vernetzen können. Ayushi Verma hat gerade an der Universität in Delhi ihren Master in Soziologie abgeschlossen. Der 28-Jährigen sind immer wieder queere Menschen begegnet, die grosse Probleme hatten, sich offen zu ihrer Sexualität zu bekennen, aber trotzdem andere kennen lernen wollen.

Auch Deepali Lakhanpal, 33 Jahre alt, kennt dieses Phänomen und betont, dass FC kein klassisches Dating Portal sein soll. «Es soll eher ein Ort sein, den so keine andere Plattform anbietet», sagt sie. FC soll weder LinkedIn noch Grindr sein, es soll ein Ort sein, an dem man einfach man selbst sein könne.

«Vielleicht will jemand über seine Probleme reden», sagt Verma, «oder vielleicht ein Spiel spielen, um sich kurz abzulenken.» Es soll wie eine Webseite sein, die im Hintergrund offen ist und die Möglichkeit bietet, kurz abzuschalten.

Während Mark Zuckerberg und seine Firma Meta sich gerade offen gegen die queere Community stellt (MANNSCHAFT berichtet), will dieses Metaverse unabhängig von Meta sein – und auch ohne spezielle Virtual-Reality-Brillen zugänglich sein. Es gibt neben der Version für das Metaverse auch eine App für das Telefon.

Es geht den beiden Frauen lediglich darum, einen Ort anzubieten, an dem queere Menschen miteinander in Kontakt treten können, ohne Hass ausgesetzt zu sein. Verna: «Unser Ziel ist, dass Diversität auch in der Mainstream-Gesellschaft wieder ankommt.» Derzeit gibt es 10'000 Nutzer*innen bei First Contact.

Billy Porter kam jüngst in L.A. auf hohen Plateauschuhen, in einem bodenlangen, weissen Outfit mit riesigen Puffärmeln, um mit einem Stern verewigt zu werden (MANNSCHAFT berichtete).

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